Üblicherweise schaut man mal zurück, wenn das Jahr zu Ende geht. Mir steht der Sinn eher nach Ausblick, also der Blick nach vorne aufs nächste Jahr. Aber so viel Rückblick sei erwähnt: LongCovid ist noch nicht ganz weg, aber es geht zumindestens deutlich besser. Pacing beherrsche ich inzwischen gut. Ich bezeichne es gerne als „Achtsamkeit 24/7.“ Mich interessieren aber nicht vorrangig meine zurückliegenden Gesundheitsdesaster, sondern mehr, wohin ich zukünftig will. Mein wichtigstes Ziel für die Zukunft sind (mindestens!) Halbtageswanderungen. Da bin ich noch nicht, aber ich arbeite dran. Ein ganz wichtiger Baustein:
Endlich mehr Grün vor der Haustür – ich werde umziehen
Umzug – warum überhaupt?
Warum ich umziehen will, ist schnell erklärt: Das Problem am einer alten Wohnlage: Alles ist super (Einkaufen, ÖPNV, Citynähe), aber mir ist dort zu wenig Natur. Das fehlt mir inzwischen sehr. Ich will einfach nicht mehr vorrangig nur im Häuserblock spazieren gehen. Während der Corona-Lockdown-Zeiten und zeitlich drum herum war nicht viel mehr möglich, danach erkrankte ich und konnte schlichtweg nicht mehr, als nur in der unmittelbaren Umgebung spazieren zu gehen. Dort gibts auch ein wenig Grün, aber wirklich viel zu wenig für mich.
Eine neue Wohnung ist inzwischen gefunden. Sie passt auch ins Budget, der Mietvertrag ist unterschrieben. Es ist wieder eine Genossenschaftswohnung, was anderes kam für mich auch nicht mehr in Frage und Eigentum kann ich mir schlichtweg nicht leisten.
Was mir bei der Auswahl wichtig war:
Grünanlagen:
Ein kombinierter Rad- und Wanderweg verläuft direkt hinter dem Haus. Dieser Weg führt zum Dortmunder Phoenixsee. Hier zwei Fotos, allerdings an einem trüben Dezembertag aufgenommen:
Von dort aus erreicht man Phoenixpark, Westfalenpark, Rombergpark, die Bolmke. Das sind lauter Grünanlagen, die sich eher im Dortmunder Süden befinden und fast ineinander übergehen. Phantastisch!
In dem nachfolgenden Bildausschnit (Screenshot – Quelle: Organic Maps; Openstreet-Maps) erahnt man diese Grünanlagen Zum Vergrößern anklicken.
ÖPNV und Einkäufe:
ÖPNV und Einkäufe funktionieren dort. Zwei Lebensmittel-Geschäfte sind in der Nähe. 5 Minuten zu Fuß entfernt ist eine Buslinie, die im 10-Minuten-Takt fährt. Zu der einen U-Bahn-Linie sind es 15 Minuten Fußweg (das ist länger als vorher), zu der anderen U-Bahn-Linie fährt die gerade erwähnte Buslinie in wenigen Minuten. In beiden Varianten bin ich von der Wohnung aus in ca. 25 Minuten am Hauptbahnhof. Sehr viel schneller war ich vorher auch nicht.
Finanzierbarkeit
Bis es so weit ist, wird es noch ein wenig dauern, irgendwann im April wird es so weit sein. Etwas teurer wird es, aber gerade wird blöderweise ohnehin so ziemlich alles teurer. Es passt aber, ich gerate nicht in Finanzstress und das ist wichtig.
Minimalismus ist nicht teuer!
Wer immer erzählt, Minimalismus sei teuer und nur für Reiche: Das ist quatsch. Ohne Minimalismus könnte ich mir so einen Umzug gar nicht leisten! Um es mal klar zu sagen: Gehe ich nur von meinen Renteneinnahmen aus, liege ich mit dem künftig erhöhten Beitrag für Krankenversicherung gerade mal 69€ über Bürgergeld bzw. Grundsicherung im Alter – und das nach so vielen Jahren, die ich in die Rentenkasse eingezahlt habe. Arbeiten kann ich nicht mehr, selbst einen Minijob schaffe ich gesundheitlich nicht mehr. Leider. Ich habe allerdings auch 45 Arbeitsjahre im Sozialbereich und immer noch LongCovid-Reste in den Knochen. Wegen der sehr langen Renteneinzahlungen bekomme ich aber ein etwas erhöhtes Wohngeld. Einige Rücklagen habe ich auch noch.
Endlich mehr Lebensqualität durch mehr stadtnahe Natur im Umfeld funktioniert nur, WEIL ich minimalistisch lebe. Stadtnah ist mir deshalb wichtig, weil ich dadurch kein Auto brauche. Neben Umweltaspekten wäre es mir schlichtweg zu teuer.
Allerdings verstehe ich unter Minimalismus auch nicht irgendeinen „Schicki-Micki-Livestyle“, sondern die bewusste Konzentration auf das Wesentliche. Das Wesentliche ist für mich insbesondere, dass ich eine bezahlbare Wohnung habe, ÖPNV und die wichtigsten Lebensmittelgeschäfte in der Nähe und endlich ausreichend Grünanlagen vor der Tür. Dort bin ich in gerade mal zwei Minuten und nicht mehr mit ÖPNV in mindestens einer halben Stunde. Für mich ist genau dies wesentlich und ich bin sehr froh, dass ich diese Chance auf Veränderung habe. Ich freue mich darauf.
Alles Gute für Dich und die neue Wohnung und viele angenehme Spaziergänge, wenn du umgezogen bist.
Minimalismus als maßvolle bescheidene Lebensweise ist eher preiswert. Dazu eine Erinnerung: Hinter dem Mietshaus, in dem ich wohnte, befand sich eine kleine Rasenfläche umgrenzt von einer Hecke. Im Hochsommer hatte eine Mitbewohnerin ein Planschbecken aufgestellt, in dem wir beide gerade eben bequem liegen konnten. Wir unterhielten uns darüber, was wäre, wenn wir reich wären. Ein eigenes Haus, ein großer Swimming Pool, Dienstpersonal. Nur – glücklicher wären wir auch nicht gewesen. Denn was uns wirklich wichtig war, hatten wir. Gesundheit, Arbeit, Wohnung, Frieden. Also lagen wir sehr entspannt und zufrieden im Planschbecken und genossen unseren Feierabend.
Ja, wenn ich Dich sehe, werde ich dich gerne ansprechen oder wir verabreden uns tatsächlich. Der Dortmunder Süden bietet so viel Möglichkeiten zum Zeitvertreib in der Natur und anschließender Einkehr( z.B am Schultenhof)
Was den Stammtisch angeht….. es liegt sowohl an der Entfernung zum Hauptbahnhof, als auch daran, daß ich mich hinter der Stadtgrenze von Hörde in Richtung Innenstadt nicht mehr so wohl fühle.
Jetzt wünsche ich Dir erst einmal ein paar entspannte Weihnachtstage und einen guten Start in das neue Jahr.
Liebe Grüße
Gabby
Hey Gabi, das klingt doch gut.
Gratuliere zu der (bald) neuen Wohnung!
Minimalismus nur für Reiche? Das ist Quatsch und bestimmt von jemandem geäußert, der mal in einer Challenge seinen Rumpel, ohne ihn auf `brauche ich oder brauche ich nicht´ zu filtern, rausgeschmissen hat und nach der Challenge alles wieder neu gekauft hat. 🤨 Minimalismus muss man verinnerlichen und ist, so denke ich zumindest, gerade für diejenigen ein gutes Lebenskonzept, die es nicht so dicke haben.
Möge 2025 ein gutes Jahr für dich werden!
Schöne Weihnachten!
Sibylle
Hallo Sybille, dir ebf. schöne Feiertage und einen guten Start für 2025.
Ich habe inzwischen endlich mal deine Linsenpfannekuchen nachgekocht – phantastisch!
Das freut mich sehr!
Hallo Gabi,
da wohnst du demnächst ja direkt bei mir „ums Eck“, mit all den Vorzügen einer Stadt im dennoch grünen Vorort.
Auch ich packe im nächsten Jahr meine 7 Sachen, um von einer Dachgeschoßwohnung in eine „altersgerechte“ Wohnung zu ziehen, wobei ich meinen Wohnumkreis nur wenige Kilometer verlagere.
Vielleicht sehen wir uns mal im Rombergpark oder der Stammtisch findet seinen Weg ebenfalls in den Dortmunder Süden. Dann wäre ich mit dabei……..
Herzliche Grüße
Gabby
Hallo Gabby,
das ist ja spannend. Falls du mich irgendwo erblickst, sprich mich gerne an. Ansonsten können wir uns problemlos auch mal zu einem Spaziergang verabreden. Rombergpark ist z.B. ja sehr schön. Ist der Minimalismus-Stammtisch Nähe Dortmunder Hauptbahnhof zu weit bzw. schlecht zu erreichen für dich?
Jackpot, Glückwunsch!
Grün vor der Tür ist so viel wert, ich kann das gut verstehen. Ich würde auch nicht mehr tauschen wollen. Es ist zwar zu manch anderen Dingen weiter, aber wer braucht schon Shoppingmeilen und etliches Cafés, wenn er die Natur vor der Türe hat?! Das ließe sich für mich nur noch durch Meeresrauschen toppen aber wir wollen ja nicht gierig werden 😄
Liebe Grüße und entspannte Feiertage!
Miten in der Stadt am Waldrand an der Nordsee – mit Bootssteg und U-Bahn-Anschluss. 😂 ,,, Aber ehrlicherweise bin ich wirklich sehr zufrieden. Ich habe ja auch gar kein Boot, ich möchte auch keins. 😂
Dir ebf. erholsame Feiertage!
meine tochter fährt in der großstadt mit der fähre zu hausbesuchen. das fühlt sich an wie urlaub. ist das dein 4. umzug seit ich dich lese? ich hatte vorgestern 14-jähriges mit meiner wohnung. finde nix besseres. nur kleiner und teurer. ich mache sozusagen umzugsminimalismus. viele grüße in die runde. tanja – wieder mit stabmixer nach zahn op. manchmal zahlt man drauf.
MIt der Fähre zu Hausbesuchen – das hätte mir auch gefallen!
Es ist der 3. Umzug. 2016 – Nr. 1; 2018 – Nr. 2 und nun 2025.
Derzeit ist es wirklich schwierig mit Wohnungen. Ich hoffe und gehe davon aus, dass ist der letzte Umzug. Ich habe einen Wohnungsberechtigungsschein, was ich vorher extra gecheckt habe. Dadurch hat es jetzt geklappt, da die Wohnung daran gebunden ist.
Dinge sind auch im minimalistischen Haushalt an Lebenssituationen gebunden, das ist einfach so bzw. im Idealfall ist es so. Alles Gute für deine Zähne!
Die Perspektive fürs nächste Jahr ist positiv vorbestimmt. Ich dann erwarte dann genaue Berichte 😉
Ja klar, ich werde ab und an berichten.
Hallo Gabi,
ich finde es richtig gut, dass du deinen Wohnort deinen Bedürfnissen entsprechend anpasst. In Dortmund scheinst du dich trotzdem weiterhin wohl zu fühlen. 🙂
Ja, mit weniger Zeug ist ein Umzug entspannter. Zum Glück, denn ein Umzug an sich mit allem drum und dran ist schon nervenaufreibend genug. Richtig gut auch, dass du den Mietvertrag schon unterschrieben hast. Damit ist der anstrengendste Teil des Umzugs schon geschafft: Die Wohnungssuche.
Alles Gute für den Umzug und das neue Jahr!
Lieber Gruß
Philipp
Danke und dir auch alle guten Wünsche fürs Neue Jahr!
Ich denke, die Zeit jetzt passt sehr gut für eine Veränderung. Als ich noch gearbeitet habe, war mir wichtig, dass ich auf kurzem Weg zur Arbeit komme. Aber das entfällt ja jetzt. Da verschieben sich natürlich die Bedürfnisse entsprechend. Und Dortmund ist natürlich keine Weltstadt, aber hat eben auch nicht solche extrem ausufernden Mieten. Und der Schwarzwald ist es auch nicht, aber doch mehr Grün, als sich viele Leute vorstellen können. Beim Älterwerden auf dem Land, mit schlechtem ÖPNV, wenig Einkaufsmöglichkeiten: Unvorstellbar für mich.
Moin Gabi,
das sind ja tolle Neuigkeiten, ich freu mich mit dir 🙂
Mit viel Grün umzu und trotzdem gut angebunden, ist immer super. Hab ich hier ja auch, allerdings vorige Wohnung auch schon, und möcht es auch nicht missen.
Dann drücke ich dir Daumen, dass dir Zeit nicht zu lang wird bis April 😀
Liebe Grüße!
Einerseits würde ich natürlich am liebsten sofort umziehen, andererseits bin ich aber vorrangig froh, dass es noch einige Zeit hin ist. Da kann ich alles mit Ruhe vorbereiten. Grüße in den hohen Norden!
Ach Gabi, LongCovid ist aber auch wirklich langwierig und hartnäckig. Ich wünsche dir das es bald ganz verschwindet, das Trainingsgebiet hast du ja demnächst vor der Haustür dann sollte das doch hoffentlich klappen. Klasse das du eine passende Wohnung gefunden hast. Bei uns hier ist einfach nichts passendes und gleichzeitig bezahlbares zu finden. Wir haben uns vor einiger Zeit dann entschlossen erstmal in dieser Wohnung zu bleiben (weil schön, günstig in Kaltmiete und Nebenkosten ,ruhig, vorteilhaft gelegen, leider 2 OG ohne Aufzug und eigentlich zu gross) und zu Rentenbeginn das ganze nochmal in Angriff zu nehmen.
Ich wünsche dir schöne Feiertage und einen guten Rutsch
Liebe Grüße
Short-Covid wäre in der Tat schöner 😉 . Allerdings gibt es Menschen, die haben damit schon viel länger zu tun (oder vergleichbar auch mit ME/CFS durch Ebstein-Barre-Virus) und denen geht es deutlich schlechter. Bei mir gehts ja immerhin langsam bergauf.
Umzug in jedem Fall macht auch wirklich keinen Sinn. Bei mir hat es jetzt gepasst, da mache ich es natürlich auch. Allerdings bin ich ja auch schon in Rente. Und zu lange wollte ich es da auch nicht rausschieben, sonst wird es im höheren Lebensalter entweder extrem belastend oder man bekommt nicht mehr die Kurve.
Dir ebf. schöne Feiertage!
Klingt gut! Und der Umzug ist auch nicht so schlimm, wenn man nicht so viel besitzt.
Alles Gute für die Erfüllung Deiner Pläne in 2025!
Vielen Dank! Ja genau, das ist der Punkt: Weniger Kram = weniger Umzugsbelastung. Mein Keller ist z.B. bis auf 3 Gerätekartons (die ich für den Umzug nutzen will), komplett leer. Super erleichternd.