In den letzten Jahrzehnten hat sich bzgl. Telefon und Kommunikationstechnik viel verändert. Ich gehöre ja zu der Generation, die diese vielen Veränderungen hautnah mitbekommen hat. Daher:
Eine kleine Rückblende – meine Telefongeschichte
Aufgewachsen bin ich mit einem Festnetztelefon, welches im Flur festinstalliert an der Wand hing. Telefonieren war selten und teuer. Außerdem innerhalb der Familie dadurch so öffentlich, dass ich als Teenager gerne darauf verzichtet habe.
Meine erste eigene Wohnung hatte ich 1982. Das erste Telefon war mobil – genauer gesagt: Ich war mobil. Eine Straße weiter war ein gelbes Telefonhäuschen. Da habe ich – oft nach vorheriger Terminvereinbarung – telefoniert. Immer schön genügend Kleingeld dabei, damit es auch klappt.
1984 dann das erste Festnetztelefon in der Wohnung. 1986 dann ein grünes Gerät mit Wählscheibe. Wow, das war sogar grün und nicht mehr grau. Man konnte später sogar eine lange Schnur daran machen und daher auch gemütlich im Wohnzimmer sitzend telefonieren. Allerdings war das zu dem Zeitpunkt immer noch recht teuer und somit eher selten. Ich habe Jahre gebraucht, um mich später daran zu gewöhnen, dass man nun schon vor 21 Uhr telefonieren kann und irgendwann sogar den ganzen Tag über – Wahnsinn.
1998 diente mein Telefonanschluss erstmals auch als Zugang zum Internet. Ein Computer mit dickem Bildschirm und ein sog. Analogmodem. (chrr.. chrrr.. piep…). Bei eingeschaltetem Internet konnte ich dann aber gerade nicht angerufen werden, da kam dann nur ein Besetzt-Zeichen beim Gegenüber an (…„Ach Gabi ist bestimmt gerade im Internet“…)
Das erste Tastenhandy folgte so ca. 1999. Für Wochenendbereitschaften musste ich mich zeitnah zurückmelden, falls eine Nachricht auf einem Piepergerät ankam. Da wollte ich irgendwann nicht mehr das ganze Wochenende in der Wohnung festhängen. Das Handy bot Freiheit. Mit Kosten von 1,67 DM pro Minute waren meine Anrufe sehr überschaubar und meistens nur in beruflichen Zusammenhängen.
Wann das erste Smartphone in mein Leben kam, weiß ich gar nicht so genau. Das Smartphone kaufte ich, als es bereits lange genug iPhones gab und ich ein gebrauchtes iPhone 3 für etwas über 100€ bekommen konnte. Es dürfte also irgendwo zwischen 2012 oder 2013 gewesen sein. Endlich bequem SMS schreiben zu können und unterwegs mal nach dem ÖPNV-Fahrplan schauen war das, was mir am besten gefallen hat.
Smartphone – Abhängigkeiten und Suchtverhalten
Das ist eigentlich noch gar nicht so lange her und es ist manchmal verrückt, wie schnell sich das irgendwann weiterentwickelt hat. Bei aller Freiheit, die so ein Smartphone bietet, sehe ich manches bekanntlich auch sehr kritisch. Denn es entstehen neue Abhängigkeiten. Und wenn ich über das Smartphone schreibe: Die anderen Digitalgeräte zählen ja letztlich genau so dazu: Smartwatch, Tablet, smarter Ring, smarte Brillen… Das ist in etwa vergleichbar.
Datenschutz
Denke ich an Datenschutz (siehe Databroker Files Recherchen oder Locate X: Die verstörend leichte Massenüberwachung mit Standortdaten) wird mir schlecht. Sind das Smartphones oder kleine Wanzen, die wir da mit uns herumtragen? Kinder und Jugendliche versuchen sich mit z.T. gefährlichen Tiktok-Challenges auf dem Schulhof. Erste, einzelne Schulen fangen vorsichtig an zu reagieren und Smartphone in der Schule (weitestgehend) zu verbieten. Und ja, ich finde das sehr gut! Denn weniger Smartphone bedeutet mehr Konzentration, mehr Sozialleben und weniger Aggressivität.
Das datenschutz-löchrige WhatsApp ist in Deutschland so dominant (und oft unreflektiert genutzt), dass man schon fast von einem WhatsApp-Zwang sprechen kann. Seltsamerweise können fast alle Menschen WhatsApp installieren, wissen aber nicht, wie man das mit Signal oder Threema macht – aber das nur nebenbei.
Suchtverhalten und Abhängigkeiten
Bekanntlich sind Smartphones so designt und die Apps so programmiert, dass wir möglichst viel Zeit damit verbringen. Wie stark inzwischen das suchtartige Verhalten ist, sieht man schnell, wenn man mal:
- mit dem ÖPNV unterwegs ist
- an Kinderspielplätzen vorbei kommt (Kinder spielen, Erwachsene manchmal wie auf einer Hühnerstange sitzend, daddeln am Smartphone)
- oder im Wartezimmer einer Arztpraxis ist. Immerhin: Die Arztpraxen könnten sich die Kosten für die ausliegenden Zeitschriften fast sparen.
- oder sich in Restaurants umschaut, wieviele Smartphones da auf dem Tisch liegen. Dabei kann man diese Geräte doch gar nicht verspeisen.
- Bademeister nach ihren Erfahrungen fragt. In Schwimmbädern beschweren sie sich zunehmend wegen der Sicherheitsgefahr, die dadurch entsteht, dass einige Eltern aufgrund ihres ständigen Smartphone-Konsums, die eigenen Kinder nicht mehr richtig beaufsichtigen. Wer ertrinkt, stirbt leise, mahnen die Bademeister.
- Und irgendwo las ich neulich, dass ein Erwachsener tatsächlich gestorben ist, weil er in den Fluss mit starker Strömung gesprungen sind – um das ins Wasser gefallene Smartphone zu retten.
Inzwischen gibt es sogar Alltagsbereiche, wo es ohne Smartphone kaum noch geht. Einige Banken haben keinen TAN-Generator, sondern man braucht eine TAN-App. Die Dt. Bahn bietet die Bahncard nur noch per App an und ohne App kommt man bei DHL auch nicht mehr so richtig weiter. Sehr ärgerlich solche Abhängigkeiten. Ich befürchte, diese Zwangs-Phonisierung wird auch eher mehr, als weniger.
Smartphone – Chancen und Freiheiten
Ich genieße die Freiheiten, die mir ein Smartphone bietet aber trotz der massiven Bedenken immer noch. Ich verfüge ja nach wie vor über einen Kopf, der auch ohne Smartphone funktioniert und mit dem man über solche Sachen mal nachdenken kann.
Mit meiner Schwerhörigkeit ist die Kommunikation mit Smartphone viel leichter. Die Tonqualität ist bei meinem Smartphone inzwischen deutlich besser als beim Festnetztelefon und dank Messenger kann ich auch einfach was Schreiben. Wer heutzutage mal mit der deutschen Bahn unterwegs ist und keinen digitalen Fahrplan dabei hat, ist ja fast schon verloren bzw. ewig unterwegs. Das ich hier kein monstergroßes Faxgerät hier herum stehen habe, finde ich auch ganz nett.
Also bleibt es dabei: Vor dem Anschalten des Smartphones (oder der anderen digitalen Geräte) erstmal den eigenen Kopf einschalten. Und sich nicht so weit digital benebeln lassen, dass genau dieses Kopfeinschalten nicht mehr funktioniert.
Noch ein kleiner Appell an alle Erwachsenen (und natürlich auch an mich selbst): Vergesst den Kinderschutz nicht und auch nicht eure Vorbildfunktion!
Liebe Gabi,
das ist ein interessanter Beitrag. Ich hadere ebenfalls mit der ständigen Benutzung des Mobiles. Meine Telefonhistorie beginnt erst 1995, als wir in Dresden Festnetz bekamen und man sich mit dem Tarifdschungel vertraut gemacht hat. Für jegliche Distanz gab es verschiedene Tarife, die über verschiedene Einwahlnummern aktivierbar waren. Danach ging es schnell. Ende der 90er Jahre gab es das erste Mobile (Tastenhandy) und irgendwann dann auch das Smartphone. Trotzdem gehörte ich immer noch zu den Personen, die ihr Mobile gelegentlich zu Hause vergessen. Inzwischen funktionieren viele Dienstleistungen tatsächlich über Apps, was die Abhängigkeit verstärkt. Leider kann ich mich nicht überall ausklinken und der Entwicklung verweigern, auch wenn ich es gerne möchte. Die Nachteile muss man dann akzeptieren können. Da ich noch einige Jahre aktiv im Arbeitsleben stehe, werde ich mich für die zunehmende Nutzung entscheiden müssen. Die Gewöhnung an diesen Gedanken verlangt mir noch Energie ab. Bis dahin genieße ich die Handy freie Zeit, die mir durch meine Vergesslichkeit beschert wird. Liebe Grüße, Beatrice
Mitte der 90ger – da bist du ja noch später dran als ich. Ganz ohne Smartphone ist es – je nach aktueller Lebenssituation – tatsächlich manchmal schwierig. Ein Hoch auf deine Vergesslichkeit, da hast du wenigstens entspannte Stunden. Ich bin ja ohnehin der Meinung, dass man auch beim Smartphone das Internet (mobil oder WLAN) gut ausschalten kann. Dann ist auch Ruhe.
Ich hoffe, für berufliche Zwecke kannst du ein eigenes Gerät (möglichst Dienstgerät) nutzen. Ich hatte ein Diensthandy und das habe ich nach Feierabend wirklich immer und sehr konsequent ausgeschaltet. Sonst hat man nie Ruhe.
Liebe Gabi, du hast vollkommen recht. Konsequenz ist hier das Zauberwort. Ich habe ein Diensthandy, welches ich nur bei Bedarf einschalte, ansonsten bin ich während der Arbeitszeit über mein Dienst-Festnetz erreichbar. Das funktioniert ganz gut. Privat entscheide ich übrigens auch immer, ob ich das Gespräch annehme, die WhatsApp lese, antworte usw. Die Freiheit nehme ich mir, kommuniziere das adäquat und bis jetzt habe ich damit auch keine Probleme. Wenn jemand fragt, warum ich nicht abnehme oder nicht gleich geantwortet habe, gebe ich zur Kenntnis, dass ich dafür in dem besagten Moment keine Kapazität hatte. Ich bin schließlich zu Hause nicht im Bereitschaftsdienst. Das erwarte ich übrigens auch nicht von den anderen. So viel Freiheit muss sein. Zu DDR-Zeiten haben wir jahrelang unser Leben komplett ohne Telefon organisiert, da gab es mehr Organisation, weniger Spontanität und etwas mehr Verbindlichkeit und wenn mal was unplanmäßiges passierte, war man mit Plan B selbst gefragt, so dass diese Art von Vorausdenken immer erforderlich war und geübt wurde.
So ähnlich mache ich das auch. In beruflichen Zusammenhängen habe ich stets gesagt: „Ich antworte immer, aber nicht immer sofort.“ Wenn ich das einmal kurz erklärt habe warum, hat es auch jeder verstanden – auch die gehörlosen Klienten, die ja nunmal nicht so eben mit mir telefonieren konnten.
Durch das Smartphone kann man im ungünstigsten Fall unselbständig werden. Eine gewöhnliche Straßenkarte lesen und sich damit zurecht finden, kann kaum noch jemand. Und verbindliche Absprachen bzgl. Termine, sowie Verlässlichkeit geht natürlich auch schneller verloren. Es ist schon sehr praktisch, wenn man noch aus „analogen“ Zeiten weiß, wie es auch anders funktioniert. Das ist doch ein großes Stück an Freiheit.
In China wird das Smartphone bereits für die Überwachung der Einwohner durch den Staat genutzt. Zugang zum öffentlichen Personenverkehr oder Gebäuden mit Smartphone. Bezahlen mit Smartphone. Buchausleihe oder Anmeldung zu Kursen per Smartphone. Praktisch jeder Lebensbereich wird per Smartphone geregelt. Dadurch werden genaue Bewegungs- und Lebensprofile jedes Menschen erstellt. Wir leben heute in einer Demokratie, die den Menschen viele Freiheiten im Reden, Handeln und der Lebensgestaltung erlaubt. Aber es ist nur ein halbes Leben her, da hätte die Stasi in der DDR solche Datenmengen frei Haus ganz wundervoll gefunden, um die Menschen zu überwachen und Kritiker zu beseitigen. Niemand kann garantieren, dass wir in 35 Jahren immer noch in einer Demokratie leben.
Hier ein Eindruck, wie das in China läuft. Und die Menschen dort haben kaum noch die Wahl. https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL25kci5kZS8wNmJjZDc1OS02ZDI5LTRhZWItODNjMi03YzBhMmM3NWFlOWE/
Und ja, ich habe eben auch immer mal wieder Gedanken, dass es so lange auch noch nicht her ist mit den totalitären Systemen hier.
Als ehemalige Rechtsanwältin und Smartphone-Verweigerin weigere ich mich vehement, diesen digitalen Zirkus mitzumachen. Rechtlich hinterfrage ich immer wieder, ob öffentliche Institute Zugang von einer App abhängig machen können, denn angeblich hat jeder Bürger ein Recht auf einen analogen Zugang. Ich bin oft genug kurz davor, eine Musterklage anzustreben, aber ich habe nicht die Nerven dafür.
Heise online hat einen interessanten Artikel dazu verfasst:
https://www.heise.de/hintergrund/Ohne-App-geht-nix-Ein-rechtlicher-Blick-auf-den-Digitalzwang-9576044.html
Wenn mir schon als Normalbürgerin die Haare zu Berge stehen, wieviel mehr dann dir dann als (ehemal.) Rechtsanwältin. Wenn dir der Aufwand einer Musterklage zu viel ist, verstehe ich das gut. Hoffen wir, dass irgendwer dafür sowohl die Kenntnisse, als auch Zeit und Nerven hat.
In dem Artikel von Heise.de ist ein Hinweis auf den Digitalzwangmelder von Digitalcourage.de. Die haben auch eine Petition gegen den Digitalzwang gestartet: https://digitalcourage.de/blog/2021/digitalzwangmelder
Ich nutze ja ein Smartphone, aber mir stört eben auch, wenn es zum Zwang wird und wirklich überall auf diesem Gerät dann superneugierige Apps sind, die sich wirklich für alles interessieren, was ich mache. Für manches gibt es Alternativen: Ich habe das Deutschlandticket als Chipkarte und einen TAN-Generator von der Bank. Da muss ich schon mal keine App auf dem Handy dafür haben.
Ja, ich hab auch vieles auf dem Laptop. Aber ich möchte selbst entscheiden und mich nicht zu etwas zwingen lassen, damit andere damit Geld verdienen.
Die Petition hab ich auch ausgefüllt – analog. 😉
Ach das ist herrlich. Ich finde es klasse, obwohl ich selbst ja nicht mal auf die Idee gekommen bin, das auf analogem Weg auszufüllen…
Ja, mich stört auch dieser Zwang, der dahinter steckt und wie selbstverständlich es ist, dass solche Unmengen Daten an gesammelt werden. Da wird einfach ungefragt über mich verfügt. Und fast alle machen mit und finden das ganz normal. Dabei ist die Werbung, die man dann vorgesetzt bekommt auch oft noch ziemlich dusselig. Habe ich mir z.B. eine Jeans gekauft, bekomme ich lauter Werbung für Jeans vorgesetzt. Dabei habe ich doch die Jeans schon und kaufe dann nicht noch 10 Stück.
Ob es die KI auch deshalb gibt, damit die Datensammler-Firmen noch durch ihren eigenen Datensalat durchblicken? 🤔
Nochmal was zum Smartphone, was ich sehr gut nachvollziehen kann:
https://www.computerbild.de/artikel/cb-Tipps-Handy-Kein-Smartphone-besitzen-Digital-Detox-24155109.html
LG
Elli
Zum Beitrag von Computerbild: Vieles ist wirklich nachvollziehbar. Allerdings ist ein iPod Touch auch nicht so weit von einem Smartphone entfernt. Ich nenne das Teil mal vereinfacht eine Art iPad Super-Mini mit 4 Zoll. Der iPod Touch wurde inzwischen eingestellt. Neue Geräte gibts nicht mehr. Telefonieren auf üblichem Weg kann man damit nicht, Simkarten-Slot fehlt, d.h. Internet geht nur über WLAN. An der Supermarktkasse per NFC bezahlen ging ebf. nicht. Alles andere funktioniert aber schon, auch suchtmachende Sozialmedia-Apps. Die muss man einfach löschen.
Was mir da fehlen würde: Der ÖPNV-Fahrplan. Die Bahn hat derart exzessive Verspätung, dass eine normale Fahrt durchs Ruhrgebiet, ohne so einen jederzeit aktualisierbaren Fahrplan, zu einem tagesfüllenden Ereignis würde. Denn dann könnte ich nicht alternative (und funktionierende) Routen raussuchen. In seltenen Fällen nutze ich unterwegs auch einen Messenger. Unterwegs ist es mir wegen der Schwerhörigkeit zu laut zum Telefonieren. Karten zum Navigieren gibt es auch offline und für den Rest Alternativen.
@Elli, der Beitrag ist von 2019, jetzt würde mich sehr interessieren, ob er das heute noch so sieht.
Ich finde es auf jeden Fall toll, wenn Menschen ohne Smartphone auskommen.
Liebe Grüße
Ich vermute, dass es dir Elli in dem Beitrag vorrangig darum geht, dass das Smartphone eben gar nicht benötigt wird. Wozu auch so ein Gerät besitzen, wenn es nicht wirklich nötig ist und man auch so klar kommt? Dazu gibts echt keinen Grund. Ich habe zwar ein Smartphone, werfe dort aber auch rigoros alles raus, was nicht nötig ist.
Ja stimmt, Tom. Ich glaube aber nicht, dass sich an der Einstellung des Reporters viel geändert hat. Ich versuche weiterhin, ohne Smartphone auszukommen. Meine Familie und einige Freunde sind ziemlich entsetzt und kommunizieren nicht mehr mit mir, weil ich kein WhatsApp habe. „Wie sollen wir dich sonst erreichen?“ Das spricht für sich, sie wohnen 2 Dörfer weiter …
Ich habe neben einem normalen Computer/Laptop aber auch ein kleines Notebook, das mit mir reist, für den Fall, dass ich einmal verloren gehe. Allerdings bin ich auch von der Generation, die noch Straßenkarten lesen kann … 😁
Aber natürlich ist das wie immer im Leben eine individuelle Geschichte. Ich habe viel Zeit und jede Reise braucht dann eben mehr Planung. Dafür fühle ich mich frei und nicht abhängig von irgendeiner App. Ist ein schönes Gefühl. Außerdem wird meine Lebenszeit jetzt langsam deutlich kürzer, und ich möchte sie nicht mit bimmelnden und vibrierenden Geräten verbringen.
Die Abhängigkeit ist schon beängstigend. Man muss sich mal klar machen, was alles ohne den Hosentaschencomputer nicht mehr funktioniert! Fluch und Segen zugleich.
Wenn ich mit Wartezeiten rechne, nehme ich immer ein Buch mit – am liebsten so richtig aus Papier 😉. Damit wirke ich wahrscheinlich wie ein Dinosaurier im Wartezimmer aber die wenigen Zeitschriften, wenn es denn welche gibt, sind selten nach meinem Geschmack und dieses ständige am Handy daddeln versuche ich nach Kräften zu vermeiden. Da war ich schon immer ein Spätzünder/Rebell und habe auch das erste Handy ewig herausgezögert. Erst bei der Jobsuche musste ich ja erreichbar sein. Als das Ding dann in der Hosentasche vibriert hat, dachte ich erst, ich hätte Magenprobleme 😂. Mittlerweile ist das Smartphone zur Selbstverständlichkeit geworden. Wie schnell das ging, ist wirklich erstaunlich!
Ich hatte ja mein allererstes Handy auch wegen dem Job. Ich hatte im Traum nicht die Idee, dass ich damit privat telefonieren könnte. Dieses Bedürfnis existierte nicht. Das wurde erst angeregt, als die Handys Gewohnheit wurden und dann noch die Smartphones kamen. Verrückt sowas.
Mein Eindruck inzwischen:
Abhängigkeiten und ständige Datensammelei entstehen vorrangig (wenn auch nicht ausschließlich) durch: Socialmedia-Apps, Spiele-Apps, Shoppingapps. Viele Wetterapps scheinen auch sehr gute Datensammler zu sein.
Viel ist geholfen, wenn man diese Apps nicht installiert. Außerdem unterwegs das Smartphone wirklich nur in Ausnahmefällen benutzen und möglichst das mobile Internet grundsätzlich ausgeschaltet lassen bzw. es nur in dem Moment aktivieren, wenn man es braucht. Dann ist das Smartphone unterwegs nicht mehr als ein komfortables Dumbphone.
Hier kann man schauen, welche Apps Datentracker haben und wieviele das sind. Ist für Android, für iOS dürfte es aber vermutlich vergleichbar aussehen: https://appcheck.mobilsicher.de/
Für die Eltern auf dem Spielplatz/am Kinderwagen mit dem Handy will ich gern kurz einen differenzierteren Blick werfen – ähnlich wie es jemand im letzten Artikel mit der Nachkriegsgeneration tat.
Denn ja, da mögen welche dabei sein, die das Handy im Übermaß und auch zu ungünstigen Momenten nutzen, was nachteilig für das Kind ist. Seitdem ich jetzt ein wenige Monate altes Kind habe, merke ich aber Folgendes: das Handy erleichtert das Familie sein in vielerlei Hinsicht enorm. Im Wochenbett war Besuch oft zu anstrengend. Aber noch etwas geschwächt ein wenig im Austausch sein zu können mit Familie/Freund*innen, tat oft sehr gut. Aufs Handy musste man dann nur gucken und antworten, wenn man sich grad danach fühlte. Ich empfinde es auch für die Organisation und Kommunikation mit dem Partner hilfreich. Ein geteilter Kalender ermöglicht, dass das Wissen über alle Termine nicht nur bei einer Person liegen. Ohne viel hin und her können dann unabhängig voneinander Termine vereinbart werden. So vermeiden wir, dass die Wissensansammlung bezüglich Terminen fürs Kind (Arzt, Kita-Anmeldung, Kurse, Besuche, …) nur bei einer Person (meist der Mutter) liegt. Das ist ein Beispiel, wie es uns gelingt, vieles, was mit Kind und Familie zu tun hat, gleichberechtigter aufteilen zu können. Das Handy nehme ich mit Kind nur in die Hand, wenn es dringend ist oder die Kleine schläft. So bekommt die Kleine es nicht mit und ich habe einen Moment, einen Gedanken zu Ende denken zu können und auf Nachrichten zu antworten. Sich mit Freund*innen zu treffen ist jetzt viel herausfordernder und wird seltener. Aber dann wenigstens über Sprachnachrichten etwas im Austausch zu stehen, finde ich schön, um etwas besser in Kontakt bleiben zu können. Nach außen mag das wirken „als wäre man immer nur am Handy“. Häufig sehen wir da ja aber nur eine kleine Momentaufnahme aus dem Leben von Eltern.
D.h., du nutzt das Smartphone für deine Alltagsorganisation und natürlich auch für die Kommunikation, gerade dann, wenn du mit einem Neugeborenen mal nicht eben irgendwo hin kommst. Ja, kann ich nachvollziehen, würde ich vermutlich in so einer Situation genau so machen.
Es kann natürlich gut sein, dass Intensivnutzer im Alltag deutlich mehr auffallen, natürlich auch speziell diejenigen Eltern, die durch die Handynutzung ihre Kinder und die Aufsicht ihrer Kinder sehr viel schlechter im Blick haben und weniger verantwortungsvoll damit umgehen. Es fällt auf, wenn ein Kind plötzlich durch den Bus fliegt und Eltern bekommen es nur auf Hinweis von Umstehenden mit. Es fällt nicht auf bei denen, die da umsichtiger sind.
Übrigens an dieser Stelle: Herzlichen Dank für diese ganz unterschiedlichen Sichtweisen und Kommentare von euch! Ich finde das wirklich sehr bereichernd, weil es so ein wichtiges Thema einfach nochmal von ganz unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und so auf nochmal auf Wichtiges aufmerksam macht. Die Welt ist nunmal nicht nur schwarz oder weiß, gut oder böse, sondern es gibt viele verschiedene Aspekte und genau die machen das Leben dann doch lebenswert, vielfältig und bunt. 👍
Zum Thema „Wanzen“:
Hätte uns in den 80ern jemand gesagt, dass er dir, um dir bessere Postwerbung senden zu können, eine Wanze im Wohnzimmer installiert und zudem auch die gehörten Infos an Unternehmen verkauft, wäre das für jeden Menschen ein Skandal gewesen.
Heute ordern wir Pizza über die Wanze… -.-
Das Smartphone hat, wie jede Technologie, gute und schlechte Aspekte. Das Problem ist wie so oft, wer die Kontrolle über die Technologie hat. Und das sind beim Handy selten wir als Nutzer.
Es wirkt fast plakativ, wie du das beschreibst. Aber letztlich hast du Recht. Das wäre in den 80gern selbst in harmlosen Varianten ein Aufschrei des Entsetzens gewesen. Kann ja nicht schaden, sich ab und an vor Augen zu halten, wer da gerade wen kontrolliert.
Ich stelle mir gerade so die 80ger-Jahre vor und der Briefträger hätte die Briefe mal eben kurz aufgemacht und drüber geschaut, für was man sich wohl interessieren könnte. Dann die Briefe wieder zu und gleich die exakt angepasste Werbung mit in den Briefkasten geworfen.
Ich bin ja immer noch ohne Smartphone unterwegs, hab ein schlichtes Handy mit Uraltvertrag 😀
Hab aber ein iPad und damit mache ich dann auch mal so Dinge wie, ne DHL Station öffnen, weil der Paketheini es natürlich da hin bringt und nicht bei mir klingelt oder zumindest in die Postfiliale orr… Signal nutze ich auch gerne damit, whats app geht nicht und das Ding will ich auch nicht.
Allerdings kommt das iPad nur mit, wenn ich weiß ich brauch es, ansonsten bin ich nach wie vor ohne INetz unterwegs und das ist auch gut so.
Du ziehst es ja echt durch mit deinem Handy, wirklich beeindruckend.
Mit dem iPad an die Packstation – ach herrje. Ich ahne, wie nervtötend sowas ist. Da gibts ja jetzt auch noch solche Packstationen, die nur mit Bluetooth funktionieren, kein Display mehr. Bei mir ging das mal nicht. Ich hatte Bluetooth an, das mobile Internet an, aber die Ortungsfunktion ausgeschaltet. Nix für schwache Nerven.
Jep so eine war das, also musste ich da mit iPad hin orr….
Hatte aber auf Anhieb funktioniert, sauer war ich trotzdem, weil ich zuhaus war und der nur kein Bock hatte zu klingeln.
Mal sehn wie lange das noch klappt so ohne Smartpphone 😀 ich bin da echt eisern.
Ja, echt ärgerlich, wenn der Postbote einfach umleitet, wo du doch zu Hause warst. IPad geht also an der Packstation auch, gut zu hören. Aber ist natürlich schon umständlich.
Alternative zu ungewollter Packstation: Hier steht, wie man bei DHL eintragen kann, dass das Paket nochmal neu zugestellt wird, anstatt dass es in der Packstation landet: https://neuzustellen.de/
Gut zu wissen, Danke.
Erste Schulen – ich frag mich immer, wer das wo abgeschrieben hat? Weil ich glaube, es gibt SEHR viele Grundschulen, die ein Smartphone- und Smartwatchverbot haben. Völlig selbstverständlich. Und plötzlich tauchte das Thema aber in den Nachrichten auf, und plötzlich heißt es, erste Schulen…
Oh cool, es gibt schon mehrere Schulen. Das lese ich wirklich sehr gerne, habe es selbst aber noch nicht mitbekommen, vermutlich weil ich nicht mehr im Job aktiv bin. Ich lese tatsächlich erst jetzt davon und war ganz begeistert, als ich das mit bekam. Ich kenne überwiegend diese andere Variante, das die Smartphones wirklich ständig präsent sind und selbst da, wo der Einsatz von WhatsApp per Bezirksregierung verboten ist, selbstverständlich weiter genutzt wurde. Auch von Lehrern, für den Klassenchat und die Hausaufgaben und sowas. Und das, obwohl es irgendwann oft Tablets gab mit speziellen Chatmöglichkeiten nur für den Schulbereich, Name dieser Anwendungen habe ich vergessen. In Grundschulen waren das dann allerdings eher die Eltern-WhatsApp-Gruppen, nicht die Kinder. Da hielt es sich tatsächlich noch besser im Rahmen, als im Sekundar1-Bereich. Das fand ich insgesamt alles ziemlich gruselig und fände es wirklich klasse, wenn sich da endlich was bewegt.
Es gab ja mal Zeiten, da funktionierte das ganze sogar noch ohne Technik. Ich will nicht alte Zeiten heraufbeschwören, aber man gerät schnell in unsinnige Abhängigkeiten.
Also in unserer Grundschule ist es schon so, dass dort iPads sind und die für den Unterricht (meiner Meinung nach dosiert und sinnvoll) genutzt werden. Jedes Kind hat eigene Aufgaben pro Woche (extrem unterschiedliche Leistungsstände), und dafür nutzen die Lehrkräfte Anton und Sofaheld (oder so ähnlich). Da es eine gebundene Ganztagesgrundschule ist, bekomme ich da aber nicht mehr alles mit, wir haben keine Hausaufgaben, sondern begleitete Lernzeit in die Schule.
Aber es gibt komplett keine private Kommunikation über digitale Medien in der Schule, und ein entsprechendes Smartphone/Watch- Verbot.
Der differenzierte Unterricht, der bei uns stattfindet, ist so leichter zu leisten. Die Kinder haben genauso noch Zettel, Stift und Co., und insgesamt auch relativ viel Unterricht. Die Diskrepanz in den Leistungsständen ist einfach sehr, sehr groß.
Ich finde es sehr gut organisiert und so tatsächlich besser, als wenn private Geräte dann doch schulisch genutzt werden. Es ist alles DSGVO konform, und unsere Lehrkräfte sind wirklich sinnvoll in Medienpädagogik geschult.
Das klingt ja wirklich richtig gut, wie das bei euch an der Grundschule läuft, insbesondere wenn die Lehrkräfte auch wirklich eine gute Schulung hatten. Und Smartphone und Smartwatch gerade in dem Alter mal in der Schule außen vor bleiben. Sowas ist Gold wert. Generell macht es ja auch Sinn, wenn Kinder vernünftig an die Digitaltechnik rangeführt werden. Insbesondere, wenn sie erleben, dass diese Geräte eben nicht nur für Spiele etc. sind, sondern man sie auch als Arbeitsgeräte nutzen kann.
Hach ja, waren das noch Zeiten als man noch nicht mit dem Telefon eine Beziehung eingehen musste :)) , oder ? Bei manch einem hat man das Gefühl er/sie/es wäre mit dem Smartphone verheiratet. Nicht falsch verstehen, ich finde das alles schon auch sehr praktisch. Und wahrscheinlich sieht man die Dinge auch anders wenn man mit Smartphone usw. aufgewachsen ist, nicht so wie wir Zeiten kannte in denen es teilweise kein Telefon zu Hause gab. Was mich halt manchmal schon stört ist dieses Suchtiverhalten, als hätten diese Geräte eine Überlebenswichtigkeit.
„… eine Beziehung eingehen muss..“, haha, das ist gut. Manche nehmen ihre Smartphones sogar mit ins Bett (also das Smartphone als Partner- oder Teddybärersatz – je nachdem. 😄
Danke für den Beitrag! Was mich häufig stört, ist, dass Digitalisierung heute leider häufig damit gleichgesetzt wird, dass man ein Android Handy mit Google-Account hat (habe ich schon länger nicht mehr) oder ein iPhone mit Apple-Konto (hatte ich nie). Neulich musste ich mich da bei der Bahn drüber ärgern – den Navigator für die Bahncard gibt es nur über diese beiden Anbieter. Dabei wäre es doch genauso digital, die Bahncard als Pdf anzubieten (wie dies nach massivem Druck nun doch möglich ist). Häufig wird die Digitalisierung meiner Ansicht nach nur vorgeschoben, um mehr Daten zu bekommen und uns in Apps zu zwingen, über die Anbieter mehr Kontrolle haben als beispielsweise den datenschutzfreundlichen Browser am PC. Ich finde mein Smartphone (ja, das geht auch ohne Google) für viele Dinge praktisch – darauf angewiesen sein möchte ich aber nicht. Mittlerweile achte ich bei jeder App, die ich auf meinem Smartphone habe (aus dem Playstore geht das bei mir eh nur über Umwege), darauf, dass Sie mein Leben nicht nur erleichtert, sondern mich nicht abhängig vom Smartphone macht. Von Banken, die ein Smartphone voraussetzen, habe ich mich so schon einmal verabschiedet – hoffentlich geht das noch lange gut…
Oh Neugierde über Neugierde: Was für ein Betriebssystem hast du auf dem Handy? Graphene OS? Und Umwege, um an Google Playstore Apps zu kommen – das klingt spannend. Datensammelei ist leider Realität und zwar in einem Umfang, dass mir oft schlecht wird. Mir ist bzgl Apps auch aufgefallen, dass es zwar den F-droid-Store für Android gibt, aber eben genau: So etliche Apps sind dort nicht.
Ich schließe mich Gabi an.
Neugierige Grüße
Elli
Ganz so spannend ist es gar nicht: vor etwas mehr als zwei Jahren ist mir im Urlaub mein altes Smartphone kaputtgegangen (alt ist relativ, es war eigentlich erst drei) und da habe ich erst einmal gemerkt, wie aufgeschmissen ich ohne dieses kleine Gerät eigentlich war: ich hatte darauf nicht nur meine Fahrkarten, Buchungsbestätigungen usw. sondern auch alle Banking-Apps. Um den Zugriff nicht zu verlieren, musste damals schnell Ersatz her und es ist ein Samsung Galaxy A53 geworden – was man halt im Ausland so schnell bekommt. Gleichzeitig war mir klar, dass ich nicht wieder so abhängig (nicht im Sinne von süchtig, aber eben doch abhängig) von diesem Gerät werden wollte und so habe ich angefangen, jede App zu hinterfragen. Verstärkt wurde das ganze dadurch, dass ich die sehr ablenkende Oberfläche durch den minimalistischen Lunar Launcher ersetzt habe und der mir die Nummer der installierten Apps angezeigt hat – das wurde zum Ansporn, diese zu reduzieren. Irgendwann bin ich auf Apps gestoßen, die sich nur mit adb über den Computer deaktivieren ließen – so habe ich dann auch den PlayStore und viele andere Google-Dienste deaktiviert. Heute nutze ich überwiegend Apps von F-Droid. Es gibt dort zwar längst nicht alles, aber ich will mein Smartphone auch gar nicht mehr für alles nutzen. Für Apps von Google-Play kann man den Aurora-Store nutzen: das funktioniert gut genug, dass es zur Not eine Lösung sein kann und schlecht genug, dass man es nicht machen will.
Danke für die Infos! D.h. dann vereinfacht gesagt: Apps soweit möglich löschen oder deaktivieren. Dann gibt man auch weniger Daten weiter und ist weniger abhängig vom Smartphone. Vereinfachte Bildschirmoberfläche (durch Launcher-Apps oder per Hand), finde ich auch eine gute Sache.
Ergänzende Infos:
Android Apps per ADP löschen: Hier steht, wie das geht: https://www.smartzone.de/adbappcontrol-bloatware-entfernen/
In iOS kann man auch viele System-Apps auf normalem Weg löschen oder auch per Bildschirmzeit – Beschränkungen – Erlaubte Apps&Funktionen deaktivieren.
Genau 🙂
Hallo, ich habe hier im Blog schon mal geschrieben, dass ich ein älteres Smartphone mit GrapheneOS habe. Mittlerweile habe ich ein neueres Smartphone darauf konnte ich jetzt auch ohne Probleme GrapheneOS wieder installieren. War einfacher als beim ersten Mal, auch ohne Englisch zu können.
@Gabi, wenn du möchtest, kann ich dir gerne das ältere Smartphone für eine Weile leihen, dann kannst du GrapheneOS live testen. Du musst es mir nur wieder zurückschicken. Du kannst mir gerne eine Mail schreiben.
Liebe Grüße
Ich hatte im Kopf, dass jemand zu Graphene kommentiert hatte, wusste aber nicht mehr dass du das warst. Ich wollte schon suchen – daher danke für die Rückmeldung! Und natürlich für dein Angebot. Meine Baustelle ist die Barrierefreiheit dieser Geräte. Leider ist telefonieren wegen meiner Höreinschränkung echt ein Problem. Ich habe schon zig Smartphones ausprobiert, Apple war beim Hörverständnis immer mit Abstand am besten, auch mit Bluetooth-Hörgeräten. Das Testen der Hörqualität kann ich aber auch hier vor Ort mal bei jemanden machen. Ob das dann dieses oder jenes Betriebssystem ist, ist bzgl. des Hörens egal. Da muss nur eine stabile Bluetooth-Verbindung sein und die Soundmodule (also Hardware) stimmen.
Derzeit läuft auf http://www.kuketz-blog.de noch ein interessanter Test zum iPhone und Datenschutz. Die Seite scheint wirklich gut, gründlich und neutral zu informieren bzgl. Datenschutz von iOS, Android Standard und Graphene. Das warte ich natürlich auch nochmal ab. Motto: Bloß keine voreiligen Entscheidungen, die ich irgendwann evtl. wieder rückgängig machen muss. Dann lieber Eile mit Weile.
Ich bin noch ganz ohne Telefon aufgewachsen. Die Tante zum Sonntagskaffee einladen? Da musste man schon rechtzeitig dran denken, denn eine Postkarte hatte einen Postlauf von 2-3 Tagen (wie heute wieder 🤨) und man musste ja einkalkulieren, dass die Tante die Einladung nicht annimmt und eine Rückmeldung ebenfalls per Postkarte schreibt. Oh Wunder – es funktionierte!
Ich habe auch mein Smartphone immer bei mir, aber wir beiden sind nicht so dicke. Telefonieren unterwegs tue ich nur äußerst selten. Wenn, dann hat es einen Grund und ist kein Lückenfüllergespräche, wie man es in der Bahn oft mitkriegt/mitkriegen muss.
Sehr schräg bezüglich Sucht finde ich, dass immer mehr Arztpraxen freies W-LAN anbieten. Was soll das? Gerade die Ärzte müssten es doch besser wissen.
ÖPNV Fahrpläne per App sind ne gute Sache, gerade, weil die Bahn so unzuverlässig geworden ist. Da finde ich das Smartphone wieder gut.
Ich habe das Gefühl, dass Corona einen mächtigen Schub in „Zwangs-Phonisierung“ (tolles Wort!) gebracht hat. Corona-App, digitaler Impfausweis,… herrlich!🙄
DHL und andere Versanddienstleister, Deutschlandticket, die Banken, Einreisefragebögen … man muss ein Smartphone haben, oder man ist raus.
Leider wird bei der ganzen „Zwangs-Phonisierung“ vergessen, dass es in Deutschland immer noch weiße Flecken mit 0 Handyempfang und 0 mobilem Internet gibt. Z.B eine Fahrkartenkontrolle in einem solchen weißen Fleck ist nicht lustig!
Die neue Technologie hat, wie alles, gute und schlechte Seiten.
Diese Geschichte mit deiner Tante finde ich ja echt herrlich. Es wirkt, wie aus der Zeit gefallen, aber sowas hat funktioniert. Und ja, es ist wirklich sehr widersprüchlich, wenn im Grunde ein Smartphone heute schon fast voraus gesetzt wird, aber die Infrastruktur noch gar nicht da ist. – Wobei geschäftstüchtige Leute, genau in diesen Funklöchern prima Digital-Detox-Wochenenden anbieten könnten. Da bräuchten die Leute nicht mal ihr Handy abgeben, es funktioniert dort ja eh nicht. 😉
🤣
„der weiße Fleck“ ist der Normalfall, es sei denn man bewegt sich im Ballungsgebiet. Riesengebiete haben „eingeschränkt im Freien“ , das sind maximal 2 von 5 Balken. Dort kannst du nicht telefonieren, weil die Sendeleistung des mobilen Geräts nicht ausreicht. Du kannst verstehen, wirst aber nicht oder abgehackt verstanden. Als Funkloch wird das auf den Karten nicht deklariert, um eine hohe Netzabdeckung hinzulügen.
Mit der App Breitbandmessung bzw. Funkloch-App (von der Bundesnetzagentur) kann man solche Funklöcher gleich an die offiziellen Stellen weitergeben. https://www.breitbandmessung.de/
wie geschrieben „mit Einschränkung im Freien“ ist keins. Trotzdem dann unbrauchbar ( wir benutzen eine Rundstrahlantenne an einem Router, das Smartphone kommuniziert dann über WLAN ).