Statt eines Kommentars zu: Macht weniger Konsum dich wirklich glücklich?

Da war dieses Video zum Thema Minimalismus über das ich ein wenig gestolpert bin. Titel: Minimalismus – Macht weniger Konsum dich wirklich glücklich? (YouTubeKanal: Quarks Dimension Ralph). Ich habe keinen YouTube-Account, entsprechend kommentiere ich dort nichts, habe aber eben auch ein paar Gedanken dazu.

Minimalismus als Design, Minimalismus als Lebensstil, Socialmedia-Minimalismus

Gestolpert bin ich deshalb über dieses Video, weil – mal wieder – Minimalismus als Lebensstil und Minimalismus als Design in einem Atemzug genannt werden. Der im Video ab Minute 0:25 gezeigte minimalistischer Schreibtisch von Dieter Rams mag als minimalistisches Design perfekt sein, aber für mich ist es kompletter Quatsch, ein Regal zu besitzen, in dem nahezu nichts drin ist. Selbst wenn mir jemand diesen Schreibtisch schenken wollte, ich dringend einen Schreibtisch benötigen würde, würde ich so einen Schreibtisch nie in meine Wohnung stellen. Ich wüsste einfach nicht, was ich mit dem dazu gehörenden Regal anfangen sollte.

Mich erinnert das sofort an den „Social-Media-Minimalismus“ auf Youtube, Instagram und Co.. Weiß-beige, perfekt inszenierte Wohn-Langweiligkeiten mit ein paar Grünpflanzen. In der Küche schicke Vorratsbehälter aus Glas auf einem Regal, wo ich mich immer gefragt habe, wer dieses sich darauf ablagernde Gemisch aus Staub und Fett eigentlich ständig putzt…
Ich mag es auch gerne hell, aber ich liebe nunmal dunkelgrün, Holz und weiß in Kombination. Stylisch muss das nicht sein. Das ist mir komplett egal. Ich will mich nur wohlfühlen. Minimalismus als Design passt daher schon mal nicht. Socialmedia habe ich schon sehr lange hinter mir gelassen. Ich favorisiere den Minimalismus als Lebensstil.

„Weniger ist mehr“ muss man sich erstmal leisten können…

Im weiteren Verlauf des Videos heißt es, dass man sich „weniger ist mehr“ auch erstmal leisten können muss. Erst wenn ich alles habe, könnte ich es mir leisten, auf etwas zu verzichten.
Mich stört es sehr, wenn Minimalismus immer mit Reichtum und Armut in Verbindung gebracht wird. Natürlich kann jemand mit einem sehr kleinen Einkommen, nicht mal eben alles mögliche entsorgen und schon gar nicht, anschließend wieder neu shoppen.

Aber darum geht es beim Minimalismus nicht, zumindest dann nicht, wenn ich Minimalismus als Lebensstil meine und nicht Minimalismus als Design oder Minimalismus als Socialmedia-Hype. Ich lebe minimalistisch, wenn ich mal unseren Lebens- und Kulturkreis hier als Vergleichspunkt nehme. Und natürlich gibt es Regionen in der Welt, wo meine Dinge schon als Reichtum und umfangreicher Besitz gelten würde.

Konzentration auf das Wesentliche und Minimalismus als Bequemlichkeit

Als Rentnerin lebe ich von gesetzlicher Rente und Wohngeld, gehöre also definitiv nicht zum reichen Teil der Bevölkerung. Dank Minimalismus als Lebensstil kann ich aber trotzdem ohne große Einschränkungen und Dramen leben. Eben weil ich mich aufs Wesentliche konzentriere. Ich brauche keinen überdimensionalen Fernseher, laufe nicht den neuesten Smartphones hinterher, Mode interessiert mich nicht.

Ich habe alles, was ich brauche – außer überflüssigem Zeugs. – Vielleicht DIE passende Minimalismus-Definition für mich.

Ich lebe nicht gern in vollgestellten Wohnungen mit Dingen, die ich nicht nutze, nicht brauche oder die ich nur aus Gewohnheit habe. Ich mag so etwas wie visuelle Ruhe, möchte deshalb nicht überall etwas herum stehen haben. Ich habe zudem einfach überhaupt keinen Sinn für Deko, staube insbesondere solches Zeugs nicht gerne ab. Ebenso, wie ich nicht gerne eine endlose Galerie von unterschiedlichsten Haushaltsgeräten nach Verwendung aufwändig putzen oder mich mit dem Staubsauger mühsam durchs vollgestellte Wohnzimmer quälen möchte. Ich habe es gerne einfach und bequem. Und um Zeug, welches nicht rumsteht, muss ich mich definitiv nicht kümmern.

Für mich ist der entscheidende Unterschied zwischen dem Design-Minimalismus, Social-Media-Minimalismus und Minimalismus als Lebensstil: Minimalismus als Lebesstil ist sehr individuell, kann sogar quietsch-bunt sein, ist unabhängig vom Einkommen. Es muss nicht einmal schön aussehen. Nebenbei gesagt: Was ist überhaupt schön und wer definiert das?

Wann ist es genug?

Wichtiger finde ich die Frage: Wann ist es genug? Wann ist etwas zuviel? Minimalismus als Lebensstil ist für mich bequemer und komfortabler. Ich fühle mich wohler damit.

In einem Hauruck alles zu entrümpeln, davon halte ich übrigens auch nicht viel. Denn dann rümpelt man sich meistens auch hauruck wieder zu. Und ja, das sehe ich auch so: Minimalismus ist kein Allzweck-Wundermittel, egal wie ich Minimalismus für mich lebe: als Design, als Socialmedia-Hype oder als Lebensstil. Wer sowas behauptet, will zum Allzweck-Wundermittel vermutlich gleich noch ein paar Dinge anbieten, die man für teures Geld kaufen soll, nur damit es auch so richtig perfekt aussieht. Wem so etwas gefällt: Ok, möge er oder sie damit glücklich werden. Aber: Wären wir da nicht schon beim Minimalismus als Business? – Ich brauche so etwas nicht.

 

 

 

40 thoughts on “Statt eines Kommentars zu: Macht weniger Konsum dich wirklich glücklich?

  1. Hallo Gabi,

    ich stelle immer wieder fest, dass sich bestimmte Vereinfachungen und Zusammenfassungen von Begriffen durchsetzen. Stoiker = gefühlskalt, Meditation = nicht denken, Minimalismus = kalter weißer Raum. Ähnlich wie „Minimalismus muss man sich leisten können“ gibt es auch „Vegan muss man sich leisten können“. Ich halte das für ausgemachten Unsinn. Dieses Sätze beziehen sich m.E. nach immer auf die jeweilige kommerzalisierte Version des eigentlichen Themas.

    Ich kann mir gerade durch meinen Minimalismus viele Dinge erst leisten: eine Freundin zu einem Kaffee einladen, mal Essen gehen, mir ein schönes Buch kaufen. Ich verzichte auch auf ein Auto, einen großen Fernseher brauche ich nicht, Urlaub ist für mich „alles wie immer nur in Ruhe und mit mehr Zeit“. Dadurch werden so viele Ressourcen frei…

    Ich will diese Dinge niemandem absprechen. Ich kenne Menschen, die todunglücklich sind, wenn sie das ganze Jahr nicht aus der Stadt kommen oder die auf dem Land leben und ohne Auto ziemliche Probleme bekämen. Wichtig finde ich nur, dass diese Dinge nicht zum Vorwand werden.

    Minimalismus ist für mich ebenfalls das „genug“. Ich stimme dir zu: was ich habe, ist für viele Menschen der Welt mehr, als sie je bekommen werden. Und das in sich betrachtet ist eigentich schon tragisch genug.

    Ich wünsche euch allen frohe Festtage und „genug“. 🙂

    Daniel

    1. Die kommerzialisierte Version eines Themas – das bringt es wunderbar auf den Punkt. Die gelebten Alltags-Realitäten sind eben ganz anders. Mir ist auch die Freiheit wichtig, die entsteht, wenn ich den üblichen Kommerz und die übliche Anzahl an Dingen nicht besitzen muss.

  2. Hallo Gabi,

    deine Überlegungen finde ich interessanter als das Video. Für mich ist im Grunde egal, ob man von Minimalismus im Zusammenhang mit Design oder als Lebensweise spricht, weil eins gleich bleibt: Der Fokus auf das Wesentliche.

    Zwei Punkten aus dem Video würde ich dennoch zustimmen, auch wenn ich sie nicht als ausreichend herausgearbeitet empfinde:

    1.) Das “Luxus-Problem”
    Hier hätte ich mir gewünscht, nicht direkt von Kaviar zu sprechen, sondern grundlegender anzufangen: Wenn die wichtigsten Grundbedürfnisse nicht erfüllt sind, hat man den Kopf nicht frei, um sich mit Minimalismus auseinanderzusetzen. Entsprechend setzte ich die Schranke für Überfluss und “Minimalismus muss man sich leisten können” wesentlich niedriger an. Das ändert aber nichts daran, dass Minimalismus als Haltung dazu beitragen kann, auch mit wenig Ressourcen ein erfülltes Leben zu führen.

    2.) Minimalismus ≠ Glück
    Erstens ist die Definition von Glück etwas sehr Individuelles und Persönliches. Auch wenn alle Bedürfnisse und Wünsche erfüllt sind, kann man unglücklich sein, zum Beispiel aufgrund äußerer Umstände wie Trauerfälle oder innerer Umstände wie Depressionen. Abgesehen davon setzt das Video Minimalismus fälschlicherweise mit Ausmisten gleich. Und es stimmt, wenn man sagt: Ausmisten muss nicht zwangsläufig zum Glück führen. Denn, wenn ich dann feststelle, dass ich den frei gewordenen Raum (im Kopf und Kalender, nicht notwendigerweise in den vier Wänden) nicht sinnstiftend füllen kann, bemerke ich plötzlich nicht, dass es meiner Wohnung an Inhalt fehlt, sondern meinem Leben. Hier setzt jedoch der Minimalismus an und fragt: Was ist mir wichtig im Leben?

    Lieber Gruß
    Philipp

  3. Ich habe das Video schon gesehen oder viel mehr angefangen. An irgendeinem Punkt hatte ich keine Lust mehr. Es hat mich nicht angesprochen. Und ja, ich denke auch, Minimalismus ist eine Lebenshaltung, wobei ich mich schon gerne mal inspirieren lasse. Dem Video konnte ich in dieser Hinsicht aber nichts entnehmen.

    1. Inspirieren lasse ich mich auch sehr gerne – normalerweise. Es ist ja immer gut, mal über den eigenen Tellerrand zu schauen. Genau das ist aber leider sehr schwierig geworden. Schade.

  4. „Minimalismus muss man sich leisten können!“. Der Satz regt mich immer wieder auf. Schliesslich ist es ja genau ein – gelebter!- Minimalismus, der dabei helfen kann, mit seinem Geld klarzukommen.
    Aber auch für mich ist das eine Lebenshaltung. Noch dazu eine, die mein Leben sehr angenehm und übersichtlich und macht und auf keinen Fall mit Verzicht im negativen Sinne einhergeht. Ich fokussiere mich auf das, was ich wirklich brauche und/oder liebe. Und das ist weniger, als man so denken würde.
    Es ist einfach immer extrem schade, wenn so ein Thema „vermainstreamisiert“ und dann natürlich sofort eine Möglichkeit gewittert wird, um viel Geld zu verdienen. Man nehme sich nur Frau Kondo: sie verkauft auf ihrem Account all die unverzichtbaren Dinge, die eine aufgeräumte Wohnung un-be-dingt braucht… Alles klar.

      1. Dabei mistet man doch eigentlich aus, eben DAMIT man diese ganzen Böxchen und Schächtelchen überhaupt nicht mehr braucht. Das geht ja dann eher in Richtung „Decorganizing“ – und nicht mehr Minimalismus…

    1. Um mal eine Brücke für Marie Kondo zu schlagen: geht es bei ihr nicht eher um Ordnung, als Minimalismus?

      Unabhängig davon stimme ich zu. Wer dir sagt „Kaufe X, weniger zu haben!“ ist ein Quatschkopf.

  5. Ich überlege schon einen ganze Weile, was ich mit dem Inhalt des Videos anfangen soll. Einordnen kann ich mich in keine seiner Beschreibungen. Irgendwie fand ich das ganze auch schön durcheinander. 🤔
    Wahrscheinlich lasse ich mich auch in keine Schublade stecken. Wie Gabi eben schon schrieb: Es ist eine Lebenshaltung(, die ich mir nie antrainiert habe, sondern einfach habe.)

  6. Ich fand den YouTube Bericht völlig konzeptlos. Da wurden Schlagworte aus der Armut, einem Möbelstil, Postulaten und fragwürdigen Versuchen wild durcheinandergemischt. Mit Minimalismus als Lebensstil hat der Bericht nichts zu tun.
    Macht weniger Konsum dich wirklich glücklich? Ich kann mit Minimalismus im Sinne von „nur notwendige Gegenstände“ leben. Aber solange es keine Notwendigkeit dafür gibt, pflege ich lieber einen maßvollen, bescheidenen Lebensstil, in dem es auch Gegenstände zu meinem reinen Vergnügen gibt. Dazu gehört zum Beispiel ein großer schwerer Krug, der jetzt in der Vorweihnachtszeit mit festlich geschmücktem Tannengrün gefüllt ist und ein gläserner Stern im Fenster. Auch wenn der Schuhkarton mit der Dekoration elf Monate nur verwahrt wird, macht es mir Freude die Sachen einmal im Jahr herauszuholen. Das festliche Schmücken in der Adventszeit bedeutet für mich auch eine Gliederung des Jahres.

  7. „Wahrer Reichtum bedeutet, alles tun zu können, ohne diesen zu benötigen.“
    Фёдор Михайлович Достоевский

    Zu Reichtum gehören für mich auch Dinge, die man nicht benötigt, die rumstehen. Eine Ausnahme ist z.b. Schmuck. Braucht man nicht, wird aber getragen, also benutzt. Gab es schon immer in der Menschheit. Ansonsten ging es früher eher minimalistisch zu.

  8. Ich finde schon, dass Minimalismus, und damit weniger Konsum, glücklich macht. Es hat eine befriedigende Wirkung auf mich, wenn ich genau weiß, was ich besitze und wo es sich befindet. Und dass ich vieles nicht mehr brauche. Aber mir wurde auch schon gesagt, dass ich mir das schön rede, weil ich auch mit einer Mindestrente lebe. So wie das Beispiel mit dem Fuchs, dem die Trauben zu sauer sind, die er nicht erreichen kann. Überflussiges Mobilar ist unnötig und Gegenstände und Möbel müssen zweckmäßig sein und wo möglich mehrere Funktionen erfüllen, dann können sie gerne bleiben. Ob das alles zusammenpasst oder die Farben stimmen, ist mir völlig egal, es muss Gemütlichkeit ausstrahlen und gelebt werden, dann ist es gut.

    1. Insbesondere, wenn man weiß wo was ist – und überhaupt einen Überblick über die eigenen Besitztümer hat. Nichts ist z.B. überflüssiger, wie 10 Kugelschreiber, die alle nicht mehr funktionieren. Und endlose Bücher, in die man seit Jahren oder sogar Jahrzehnten nicht hinein geschaut hat. Oder Aktenordnung, in denen sich massig Unterlagen befinden, die man schon längst hätte entsorgen können.

      Es gibt zudem sehr viele Menschen mit kleinem Einkommen, die die Wohnung komplett zugestellt haben. Ich habe in meinem Berufsleben sehr viele solcher Wohnungen gesehen. Minimalismus ist für mich eine Entscheidung, die unabhängig von der Höhe des Einkommens ist.

    2. Hallo Mona.
      Die Entscheidung für einen minimalistischen Lebensstil bei einer kleinen Rente ist kein „schön reden“ sondern Autonomie (Unabhängigkeit) und Kompetenz (Fähigkeit das Leben trotz äußerer Beschränkungen nach eigenen Bedürfnissen zu gestalten). Beim Minimalismus geben nicht das soziale Umfeld oder die Werbung Wert- und Kaufentscheidungen vor, sondern deine eigenen Bedürfnisse. Der reduzierte Konsum entlastet das Budget, was finanzielle Autonomie bedeutet.

      1. So etwas musste ich mir auch schon anhören, aber auch schon, als mein Verdienst noch höher war. Und ob ich mir denn „nicht endlich mal was neues kaufen möchte“. Als ob die Wohnungseinrichtung alle paar Jahre erneuert werden muss, nur weil sie ein gewisses Alter erreicht hat. Ganz egal, ob die Funktion noch gegeben ist.

        Dazu kommt noch das Unverständnis, wenn man einfach keine Lust hat, zu konsumieren! Deko muss abgestaubt werden, 10 Kugelschreiber überfordern in der Auswahl, das Suchen nach Dingen nervt und dann ist da noch, ganz wichtig, dass das meiste heutzutage einfach nur noch Schrott ist! Musste zum Beispiel vor ein paar Wochen eine Funkuhr ersetzen. Die alte hatte ich noch aus dem Haushalt meiner Großmutter, die sie irgendwann Ende der 90er gekauft hat. Die 1. neue Uhr hat sich ständig irgendwelche (falschen) Zeiten ausgedacht. Die 2. ist hartnäckig auf 12 Uhr stehen geblieben. Also NOCHMAL losgestiefelt, gnärch! Die 3. tut nun was sie soll, steht allerdings unter misstrauischer Beobachtung.

        Ich gebe Violetta völlig recht. Es bedeutet auch mentale Entspannung, falls man denn dann mal in eine finanzielle Notsituation gerät und ein Polster ansparen konnte und keinen superhohen Lebensstandard aufrecht erhalten muss.

          1. Genau: Murks! Wir nennen das bekannte große Elektronikgeschäft seit der Funkuhr auch nur noch „Murkselmarkt“.

          2. Ich hatte vor einem Monat ein Bettproblem. Mein altes ist zusammengekracht, ok, es war alt und nicht besonders gut. Die Matratze aber gut und so schlief ich einige Tage auf dem Boden. War super bequem, aber jeden Morgen die Bettwäsche irgendwo hinwuchten und die Matratze aufzustellen, war anstrengend und nach ein paar Tagen erwischte ich mich, dass ich vermied, nachts aufzustehen und es wurde immer mühsamer. Man ist eben nicht mehr jung genug für solche Experimente. Die Suche nach einem neuen Bett stellte sich nervenaufreibend heraus, ich durchwanderte Bettenburgen, suchte online, nichts gefiel mir. Und mir ein schweres Ungetüm zu kaufen, drei Monate vor meinem Umzug, wollte ich nicht. Also ging ich in den Baumarkt, kaufte mir Fichtenbretter und Kanthölzer und schraubte mir einen starren Lattenrost zusammen und entschied mich dann für Möbelbeine, um es bequemer zu haben. Ich sage euch, ich habe noch nie so gut geschlafen, mein neues Bett ist herrlich, man kann es schnell transportieren, es ist stabil und fest und ich liebe es. Egal wie es aussieht und nicht der Norm entspricht, es ist mein Bett und ich werde es sicher behalten.

  9. Minimalismus= ein Akt der Selbstregulation. Ist genetisch bedingt. Wir werfen unbewusst Hautschuppen ab, wenn wir gestresst sind. Bei Tieren schön zu beobachten. Neue Katzentreppe: Katze überfordert. Kratzt sich. Bei manchen ist Minimalismus ausgeprägter. Ich kenne es seit Kindertagen. Stresst mich manchmal. Man schafft sich einen kontrollierten Raum. Ästhetisch finde ich Leere nicht unbedingt. Befreiend ja. Mir geht es zu viel um Dinge. Loslassen von Vorstellungen, Gedanken. finde ich schwieriger „Ich tue genug. Ich bin genug. Ich habe genug.“ Mal als Mantra für die nächste Zeit. Es wird euch verändern.

    Bloggen ist Social Media, Gabi. Fett erst ans fertige Essen geben. Ist auch gesünder.

    1. Liebe Tanja,
      „Minimalismus = ein Akt der Selbstregulation“ ist für mich ganz persönlich die beste Definition. Tatsächlich ist der Minimalismus bei mir definitiv bedingt durch meine extreme Reizsensibilität. Das wirkt nach außen bestimmt auf viele wie „Design-Minimalismus“ (ich brauche es reizarm dh für mich muss alles zusammen passen und keine Farben). Am Ende ist es schlicht Nervensystemregulation für HSP etc.. Danke dass Du es (wieder einmal) so präzise benannt hast!
      Liebe Grüße
      Stefanie

      1. Für HSP finde ich Minimalismus wirklich eine super Sache. Zu viele Dinge und zu viele Reize können da sehr anstrengend und überlastend sein.
        Es gibt halt Leute, die sich z.B. auf einer bunten Kirmes gut erholen können und es gibt Leute, die nach der bunten Kirmes erstmal ausgiebig Erholung brauchen.

    2. Bloggen als eine Form von Socialmedia – ja, kann man tatsächlich so sehen. Aber für mich ist das dann doch Instagram, YouTube, Tiktok, etc.. D.h., ein Anbieter nach dessen Algorithmen man sich richten muss, die Zahl der Follower wichtig ist, die Aufrufe und so etwas. Das habe ich ja beim „Oldschool“-Bloggen zum Glück nicht.

      1. Bloggen ist für mich kein Social Media. Wie Gabi schon passend geschrieben hat, gibt es beim bloggen kein Algorithmus und das folgen wird anderen Menschen auch viel schwerer gemacht.
        Von daher besteht für mich das schon eine klare Trennung.

  10. Ich meine, mich auch ganz dunkel an diese Sendung zu erinnern. Es ist ja vor allem das Gefühl von „nicht brauchen“, dass den Minimalismus so entspannt und leicht macht. Wenn ich aber leere Regale brauche, um mich in meinem Minimalismus zu bestätigen, birgt das eine gewisse Komik. Aber jeder, wie er es mag…
    Liebe Grüße!

    1. Leere Regale, um meinen Minimalismus zu bestätigen. Oh wie schön, an der Formulierung habe ich jetzt aber Spaß. Man könnte leere Regale durch allerlei anderes ersetzen. Beispielsweise ein 100qm Wohnzimmer, in dem gerade mal ein Sofa steht und sonst nichts, das fände ich auch schräg. Da würde ich eher über eine andere Wohnung bzw. Wohnraumaufteilung nachdenken.

  11. Was für ein Quatsch!
    Meine persönliche Erfahrung dazu ist: ich habe vor 2 Jahren aus verschiedenen Gründen meinen damaligen Job gekündigt. Danach war eine Therapie wegen Burnout fällig. Dann kamen meine CI-Operationen und die anschließende, noch andauernde Reha. Seit dem heißt es: Gürtel GANZ eng schnallen.
    Hätte ich nicht vor 3 Jahren mit dem Minimalismus begonnen, sehr achtsamen Konsum eingeführt und unter anderem auf Anregung verschiedener Beiträge auf deinem „alten“ Blog auch die Finanzen optimiert – ich bekäme derzeit wahrscheinlich auch keinen Fuß auf den Boden.
    So ist es allerdings recht entspannt – die Ernährung ist gut und gesund, es ist von allem genug da.
    Habe während der Zeit trotzdem recht viel noch gespendet und verschenkt.

    „Ich habe alles, was ich brauche – außer überflüssigem Zeugs.“ Ganz genau! 👍

    Ich würde auch absolut gar nichts ändern, wenn demnächst wieder ein Arbeitsentgelt da ist!

    Was den Tisch betrifft: den würde ich auch nicht geschenkt haben wollen. Ich bin allerdings auch Fraktion „Möbelmonster“. 🙂 Nicht im Sinne von „groß“, aber massiv und schwer. Die wenigen die ich noch besitze, sind geerbt oder im Gebrauchtwarenmöbelhaus erstanden und alle mehrere Jahrzehnte alt. Alles selbst aufgearbeitet und einheitlich lackiert. So habe ich einen 50 Jahre alten größeren, massiven Esstisch an dem ich alles machen kann: essen, arbeiten, Hobbys praktizieren, auch schon mal als Sporthilfe oder zum tapezieren missbrauchen, usw.

    Der gezeigte Tisch hat ja auch nur eine Funktion und das nimmt meiner Meinung nach nur kostbaren Wohnraum weg.
    Und…. ob der auch solange durchhält? 🙂

    1. Was du schreibst, kann ich super gut nachvollziehen. Mir gehts ja im Grunde ähnlich. Ohne Minimalismus – also der bewussten Entscheidung für bestimmte Dinge und einen bestimmten Lebensstil, wäre es bei mir auch sehr eng geworden. Gesundheit ist vorrangig.

  12. „Ich habe alles, was ich brauche – außer überflüssigem Zeugs.“
    Ein Satz der alles sagt. Und deshalb gibt es hier seit kurzem einen Dosenöffner weniger.

    1. Letztlich funktioniert es genau so. Im Alltagsverlauf bemerkt man, dass man dieses oder jenes Teil nicht braucht, also kann es auch weg. Das ist keine einmalige Aktion, sondern eine Lebenshaltung.

Schreibe einen Kommentar zu Daniel Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert