Altersarmut? – „Wie schaffst du das mit deiner kleinen Rente?“

„Wie schaffst du das eigentlich mit der kleinen Rente?“ Die Frage kam bei mir natürlich schon das ein oder andere Mal. Hier oder da sieht man ja auch Filme über Rentner (meistens Rentnerinnen), in denen berichtet wird, dass sie neben den Fixkosten nur 200 oder 300€ zum Leben hätten. Leider wird dort aber nie erzählt, woraus denn nun die Fixkosten bestehen und wie hoch die sind. Der Mindeststandard in unserem Land liegt nämlich z.Z. bei (angemessener) Warmmiete + 563€ bei einer Einzelperson (= Grundsicherung im Alter bzw. Bürgergeld). Das ist nicht viel, aber warum das bei manchen Menschen so extrem wenig ist, daraus wird man in den Beiträgen leider nicht schlau.

Die Armutsgrenze bei Alleinstehenden im Jahr 2025 soll bei etwa 1450€ netto liegen. Also alle Einnahmen insgesamt, die man pro Monat ausgeben kann. Da liege ich mit Rente und Wohngeld momentan ca. 70€ drunter, somit also rein rechnerisch unter der Armutsgrenze und im Bereich der Altersarmut. Allerdings sagt so eine Summe nicht viel aus, da die Wohnkosten je nach Region sehr unterschiedlich sind. Bei Grundsicherung im Alter (bzw. Bürgergeld) wird die (angemessene) Warmmiete bezahlt und auf Antrag wird der Rundfunkbeitrag erlassen. Daher schaue ich mal was darüber hinaus noch an Fixkosten ansteht und was dann zum Leben bleibt. Das macht einen Vergleich etwas übersichtlicher:

Aktuelle Fixkosten

Hier meine aktuellen Fixkosten, die über Warmmiete und Rundfunkgebühr hinaus noch anfallen, umgerechnet auf die durchschnittlichen Kosten pro Monat:

Strom:
Der Stromanbieter ist frei wählbar, was ich seit vielen Jahren auch nutze. Mein Abschlag von 48€ im Monat ist sogar absehbar noch etwas hoch. Ich habe seit dem Umzug einen Durchlauferhitzer, verbrauche aber weniger, als ich dachte. Im letzten Monat lag ich 4,50€ unter dem, was ich kalkuliert hatte.

Deutschlandticket Sozial
In vielen Gegenden gibt es eine preislich vergünstigte Variante des Deutschlandtickets für u.a. Wohngeldempfänger und bei Grundsicherung im Alter. Ich beziehe Wohngeld und habe auf Antrag hin einen sog. Berechtigungsausweis für ein um 10€ preisvergünstigtes Ticket erhalten. Ich zahle 48€ im Monat.

Internet / Smartphone /TV
Ich habe kein Festnetztelefon, kein DSL, kein Kabel-Internet, keine Glasfaser. Die Verträge sind mir zu teuer. Fernsehen habe ich auch keins, für Kabel-TV fielen zusätzliche Gebühren an, auch bräuchte ich überhaupt erstmal ein Fernsehgerät. Möchte ich nicht, alles unnötige Kosten.

Ich habe für das Internet einen monatlich kündbaren Vertrag von 9,99€ für 50GB mobiles Internet. Diese Simkarte steckt in einem LTE-Router (ohne 5G), der mich 13€ gekostet hat. Wer (außer mir) hat heute noch LTE, wo es doch 5G gibt… ? Ein weiterer, monatlich kündbarer Vertrag ist für das Smartphone. 15GB für 4,99€. Smartphone und Tablet sind sog. Einsteiger-Modelle, die ich im vergangenen Jahr gekauft habe, sie haben mich neu zusammen ca. 270€ gekostet.

Ich schaue – neben dem bekannten Y….t…-Portal über das Tablet aber ab und an in den TV-Mediatheken etwas an. Die gibts auch ganz konventionell bei den Öffentlich-Rechtlichen. Dort ist auch ein Livestream, was letztlich das gleiche ist, wie „normales“ Fernsehen. Worauf ich aber wegen meines kleinen Datenvolumens achte: Immer und bei jedem „umschalten“ in den Einstellungen erstmal die Auflösung verringern auf max. 480p. Meistens reicht auch 360p. Ein Tablet hat einen kleinen Bildschirm, da brauche ich kein hochauflösendes HD und sehe trotzdem alles scharf. Das spart Datenvolumen und Kosten.

Versicherungen
Haftpflicht- und Hausratversicherung machen zusammen 3,89€ pro Monat oder 46,68€ im Jahr. Darin enthalten eine Selbstbeteiligung von je 300€. Für ein paar Euro pro Jahr mehr, ginge es aber auch ohne Selbstbeteiligung. Ich mache nur Jahresverträge und vergleiche hier sehr regelmäßig.
Die Hausratversicherung war lange ein Hin und her bei mir. Ich habe ja eher wenig Dinge, da lohnt das kaum. Allerdings würde es im Falle eines Supergaus (z.B. Wohnung brennt ab) doch reichlich teuer, alles neu zu kaufen. Zumindestens zu teuer für mich. Da ist ein kleiner Hausrat-Tarif dann überschaubarer.

Weitere Fixkosten
Meine Webseite ist der Freizeit- und Luxusanteil an den Fixkosten. Den gönne ich mir bei aller scharfen Rechnerei dann mal, macht 5,27€ im Monat.

Fixkosten Summe
Insgesamt lande ich damit bei 120,14€ Fixkosten (plus Warmmiete 446,40€ und Rundfunkbeitrag von 18,36€).

Und was bleibt nun zum Leben monatlich übrig?

Ziehe ich von Rente und Wohngeld meine gesamten Fixkosten (einschl. Warmmiete) ab, bleiben mir (Stand Juni 2025) ca. 760€ für variable Kosten. Das ist dann doch eine deutlich größere Summe zum Leben, als in den diversen Videos angegebenen 200€ oder 300€. Es ist auch einiges mehr als Grundsicherung im Alter. Es dürfte genau die Differenz sein, die mein Leben dann vermutlich deutlich angenehmer macht. Ein Auto könnte ich aber nicht finanzieren. Hund oder Katze mit allem Drum und dran wäre auch schwierig. Für Lebensmittel, Haushalt, Gesundheit (Medikamente, Körperpflege, etc.), Freizeit und Co. gebe ich meistens ca. 500€ aus.

Der Rest ist für Kleidung, Schuhe, evtl. Wohnungs oder Gesundheitsbedarf, wie neue Brille etc.. Für Brillen gibt es inzwischen einige Discounterketten. Bislang funktioniert das bei mir auch. Gleitsichtbrillen beim normalen Optiker waren mir bislang durchweg zu teuer.
Neulich hat mir der Zahnarzt ein Angebot für eine zu erneuernde Krone gemacht. Bei der gesetzlichen Krankenkasse kann man einen Härtefallantrag bei geringem Einkommen stellen und bekommt statt der max. 75% (bei ausgefülltem Bonusheft) dann 100% der Regelleistung bezahlt. Der Zahnarzt bot aber grundsätzlich nur teure Varianten an und es wären dann trotzdem noch über 1300€ für mich zu zahlen gewesen. Ein Unding, mache ich nicht, aber es gibt ja noch andere Zahnarztpraxen…

So etwas wie Urlaub wäre tatsächlich schwierig. Da müsste ich halt über längere Zeit ansparen, um mal ein paar Tage an die See zu fahren o.ä.. Dann ginge das aber auch. Allerdings bin ich beruflich so viel unterwegs gewesen, dass ich momentan ehrlich gesagt froh bin, wenn ich nicht irgendwo weiter hinfahren muss – viel zu anstrengend. Ich habe viel Grün und Urlaubsfeeling hier mitten im Ruhrgebiet in meiner direkten Umgebung. Abends kann ich dann bequem im eigenen Bett schlafen, mit der Ernährung ist es auch einfacher. Und ich bin in Rente, da habe ich ja sowieso täglich sowas wie Urlaub.

Urlaubsfeeling in Dortmund. Für mich in Fußnähe erreichbar.

 

Es geht also derzeit recht gut, wenn auch nicht gerade luxeriös im Sinne des heute üblichen Konsumsstils. Ohne genaue Kalkulation und regelmäßige Optimierung der Fixkosten, ohne Haushaltsbuch und ohne genaues Aufpassen, dass ich nicht bei teuren und unnötigen Ausgaben lande, käme ich schnell an Grenzen. Der Minimalismus ist natürlich weiterhin sehr hilfreich. Weniger Zeug = weniger Kosten und trotzdem ein gutes Leben. Und ich hinterfrage dadurch einfach vieles an Konsum und Ausgaben immer wieder. Auf dem sündhaft teuren Super-Smartphone mache ich letztlich die gleichen Dinge, wie auf meinem preisgünstigen Gerät. Nicht alles, was heute üblich ist, macht das Leben wirklich besser. Es würde nur für Stress in der Rentnerkasse sorgen.

Falls sich jemand näher für den ein oder anderen Finanzposten interessiert und was für Verträge das sind: Einfach mich (per Kontaktformular) anschreiben, ich schicke die Infos per Email (will sie aber wegen Werbung hier nicht veröffentlichen).

Tipps:

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41 thoughts on “Altersarmut? – „Wie schaffst du das mit deiner kleinen Rente?“

  1. Ich musste nach meinem Umzug feststellen, dass es manchmal keine preiswerte Möglichkeit gibt. Die Wohnung befindet sich in einem Haus, das nur wenige Jahre alt ist. Statt des Telefonanschlusses gibt es für die Kommunikation einen speziellen Glasfaseranschluss, der einem einzigen Anbieter gehört. Dieser Anbieter hat die alleinigen Rechte auf den Glasfaseranschluss. Wenn ich weiterhin einmal die Woche zu von zu Hause arbeiten will, brauche ich einen Festnetzanschluss mit ausreichend Datenvolumen und -geschwindigkeit. Das kostet mich jetzt 45 Euro im Monat. Der Anbieter nutzt seine Monopolstellung gut aus. Selbst unsere Stadtwerke bieten die gleichen Leistungen für 35 Euro im Monat ab.

    1. Ja, solche Sachen kenne ich auch. Glasfaser ist superteuer. Dann auch noch keine Alternative zu haben, ist eine Frechheit. Eigentlich müsstest du deinen Internetanschluss zumindestens teilweise von der Steuer abseetzen können.

    2. Vodafone Gigacube oder vielleicht besser O2 unlimitiert, kosten beide 35€ im Monat.
      Bei O2 bekommst du eine Festnetznummer dazu (Telefon flat).

  2. Mal abgesehen dass es echte Armut auch hierzulande gibt, viel Stimmungsmache dabei ist … ist es oft auch eine Frage des eigenen Anspruchs. So berichtete meine Schwester von einem small talk mit einem gutsituierten Rentner, der sich über steigende Preise beklagte. Eine Kollegin wollte scherzen „Da müssen Sie ja den 2. Porsche weggeben.“ Ja, genau das musste der arme Mann. Im Ernst!

    1. Kaum zu fassen, aber genau sowas gibt es. Die Welt bricht zusammen, weil der Luxus nicht mehr finanzierbar ist. Ein Hoch auf mein Deutschlandticket, da habe ich solche Sorgen nicht.

    2. Ich stelle gerade fest, dass es natürlich auch Menschen mit hohem Einkommen/Vermögen gibt, deren Ausgaben und Lebensstil so auf Kante genäht ist, dass so etwas wie eine Preiserhöhung im Supermarkt zu massiven Stress führt. Wirkt auf mich natürlich erstmal irgendwie schräg, ist es aber eigentlich nicht.
      Rechnen und den Überblick behalten ist einfach super wichtig, egal welches Einkommen man nun hat.

      1. es lebt sich halt mit Geld nicht so gut wie es sich ohne Geld schlecht lebt. Und viele haben sich so an einen hohen, teils überbordenden, Lebensstil gewöhnt, dass sie nur schwer zurück können.

  3. Wie heißt es doch so schön: traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Ich wundere mich auch immer wieder über die Zahlen, mit denen da argumentiert wird. Klar ist die Rente bei vielen unverschämt niedrig. Andererseits wird aber auch „Stimmung gemacht“, man versucht Wähler zu gewinnen oder es geht um Klickzahlen. So richtig hinterfragen tun das dann die wenigsten, denn der niedrigere Wert geht doch mir dem eigenen Weltbild zusammen. Denn dass du in vieler Hinsicht bescheidener lebst als der Durchschnitt passt nicht zum Zeitgeist, bei dem man alles sofort und ohne Verzicht haben will. Kein neues Smartphone, kein Auto, keine Fernreisen, kein Streaming – ich fürchte, für 95% deiner Mitmenschen ist das unvorstellbar 😄.
    Und ganz ehrlich, vieles davon leiste ich mir aktuell auch. Dank Haushaltsbuch weiß ich aber genau, was mich der Luxus kostet und worauf ich auch verzichten kann. Und ich lebe lieber gutes Stück unter meinen Verhältnissen, wie es so schön heißt. Dann komme ich auch zurecht, wenn diese sich die Verhältnisse an den Lebensstandart anpassen 😉

    1. … wenn sich die Verhältnisse an den Lebensstandard anpassen… – der Satz ist ja sowas von klasse!

      Zeitgeist ist der eine Punkt. Der andere Punkt ist, sich auch nicht ständig was einreden zu lassen, also z.B., das ohne Versicherung XY garantiert die Welt zusammenbricht und der Untergang kurz bevorsteht. Und es ist schon auch sehr mühsam, sich durch all die Finanzposten durchzuwühlen und bei Bedarf zu ändern.

  4. Danke Gabi für deinen Erfahrungsbericht!
    Bei den TV-Beiträgen über Rentner, die nur 200-300 € zum Leben haben, habe ich mich bisher immer gefragt, ob ich bei meinen Überlegungen etwas vergessen habe zu beachten, oder ob meine Ausgaben wirklich vergleichsweise so gering sind.
    Du hast mir bestätigt, dass es auch anders gehen kann, als in den TV-Beispielen.
    Ich bin kurz vor der Altersrente und mache mir nach fast 20 Jahren Familienzeit und jetzt EM-Rente natürlich so meine Gedanken.
    Dein Beitrag stimmt mich optimistisch.
    Meine Ausgaben für reine glutenfreie Lebensmittel fallen eher nicht ins Gewicht, weil ich so gut wie keine Spezialprodukte kaufe. Gestern habe ich mit ein 3,5 kg gf Brot gebacken, in Scheiben geschnitten und eingefroren. Das reicht für ca. 2 Monate. Heute habe ich 11 Portionen Buchweizennudeln (für den Vorrat) hergestellt.
    Mit dem Selbermachen halte ich die Kosten gering. Ich bin daheim und nutze die Zeit für die einfachen Dinge, die man seit 60/70 Jahren kaum noch macht: Kochen, Backen, Putzen, Flicken, Reparieren, Handarbeit, manches an Handwerk, Obst- und Gemüseanbau und die Ernte verarbeiten und konservieren.
    Das ist (m)ein Vollzeitjob, den ich trotz meiner Einschränkungen machen kann und der, wie gesagt, die Ausgaben gering hält.

    zwei Tipps von mir: Die Zahnarztkosten lassen sich drastisch senken, wenn man in eine Uniklinik geht und sich von Zahnarztstudenten im Praktikum behandeln lässt. Ich mache das seit 3 Jahren .
    Die große Optikerkette hat Preise für Brillengläser (Kunststoff und voll entspiegelt z.B.) für Leute mit geringem Einkommen in der untersten Schublade und holen sie nur raus, wenn man sie höflich und gezielt darum bittet. Natürlich ist jeglicher „Schnickschnack“ dabei nicht möglich. Besser als eine Brille mit nicht passenden Gläsern ist das auf jeden Fall. Beim Gestell hat man die Preis ja selbst in der Hand. Für Gläser mit +6 Dioptrie gibt´s von der Kasse einen Zuschuss, wenn der Augenarzt eine Bescheinigung ausstellt.

    1. Erstmal danke für deine Tipps!
      Für die EM Rente drücke ich dir die Daumen. Dauert ja immer, bis solche Anträge durch sind.

      Deine niedrigen Lebensmittelkosten sind wirklich konkurrenzlos günstig und das bei glutenfreiem Mehl, wirklich beeindruckend. Und motivierend, vielleicht selbst zumindestens mal ein bisschen aktiver zu werden. 😉
      Glutenfreies Fertigzeugs kaufe ich auch kaum, da ist mir schlicht zuviel Zeugs drin, was bzgl. Allergien schwierig werden könnte. Sündhaft teuer ist es auch. Allerdings kaufe ich immer noch Linsennudeln (aus der Drogerie-Kette mit den 2 Buchstaben). Ich habe aber auch schon dein Rezept entdeckt. Wie bewahrst du die selbstgemachten Linsennudeln denn auf? Und wie lange sind die mit Ei haltbar? Hast du da Erfahrungswerte?

      1. Ich trockne sie und gebe sie anschließend in ein Schraubglas. Die Nudeln müssen vor dem Verpacken wirklich richtig trocken sein, damit kein Schimmel entsteht. Das Ei verdirbt nicht, weil es in der trockenen Nudel (fast) kein Wasser gibt. Wegen Salmonellen braucht man sich auch keine Sorgen zu machen, weil man die Nudeln vor dem Essen kocht. Haltbarkeit so etwa 2-3 Monate kühl (nicht kalt), dunkel und trocken.

        1. Ok, besten Dank für die Infos.
          Die Berechnung ist auch sehr hilfreich. Allerdings sind hier bei mir Eier und Öl teurer, da komme ich recht nah an die fertigen Nudeln ran (preislich, nicht geschmacklich!). Ein Test wäre es trotzdem wert.

    2. Ich kaufe ja nur Nudeln und Brot. Zusatzstoffe gehn ja eh nicht bei mir. Dein DIY Aufwand wäre mir zu viel. Ich spare dafür Auto und Tiefkühltruhenkosten. Aber jede*r, wie er mag.

    3. Bei Altersrente nach EM-Rente besteht Bestandsschutz. Das heißt, die Altersrente ist mindestens so hoch wie die Erwerbsminderungsrente.

  5. Huhu Gabi, sehr spannend alles.

    Mal abgesehen davon, dass ich es immer wieder als ein absolutes Unding empfinde, dass Menschen wie du und viele andere, die Jahrzehnte der Gesellschaft sozial gedient haben, so viel rechnen müssen und ein Influencer mit vielen Followern mal eben Drei- bis Vierstellig mit einem einzigen Post verdienen kann ohne damit wirklich einen „sinnvollen“ Beitrag geleistet zu haben – Kapitalismus pur… aber gut das ist ein anderes Thema.

    Ich finde es beeindruckend und inspirierend, wie du mit Geld haushalten kannst. Und ich handhabe es sehr ähnlich. Ich hatte nie besonders viel Geld zur Verfügung und auch jetzt versuche ich Fixkosten so klein wie möglich zu halten – damit finanziere ich mir meine Teilzeit und später meine sehr klein ausfallende Pension. Ich denke darin liegt auch der „Trick“: Wenig brauchen ist der eigentliche Reichtum und bringt viel Flexibilität, da keine großen Summen kalkuliert oder unvorhergesehen gestemmt werden müssen.

    Hast du dich denn schon gut eingelebt bisher in deiner neuen Wohnung?

    Viele Grüße! 🙂

    1. Die Höhe der Rente bei so langer Arbeit im Sozialbereich ist wirklich ein Unding.
      Inzwischen sind die Gehälter in dem Bereich auch deutlich besser. Ich habe selbst aber nichts mehr davon. Bei mir war es jahrzehntelang anders. Da waren die geburtenstarken Jahrgänge (Babyboomer) auf dem Arbeitsmarkt, viel Konkurrenz um jeden Arbeitsplatz. Da musste man vieles akzeptieren, auch niedrige Löhne, um überhaupt einen Job zu haben. Dann noch die vielen Rentenreformen. Von selbst Vorsorgen mit ETF war noch keine Rede, von Influencer werden schon mal gar nicht, 😉 . Die angebotenen sog. zusätzlichen Altersvorsorgeangebote waren durchweg ein schlechter Witz, d.h., die garantierte Zusatzrente passte von der Summe überhaupt nicht mit dem zusammen, was ich hätte einzahlen müssen, keine Zuschüsse vom Arbeitgeber, usw. usw..
      Ich habe aber das Glück, dass ich mehr als 33 sog. Grundrentenjahre habe und dadurch das Wohngeld höher ausfällt, da ich einen höheren Freibetrag habe.

      Eingelebt in der neuen Wohnung: Ja, ich fühle mich hier wirklich wohl. Das viele Grün ist so erholsam. Ich bin ja jetzt auch schon etwas länger aus dem Job, aber die Erholung kommt erst jetzt und hier.

  6. Es ist, wie es ist, hat man wenig Geld, muss man gut rechnen und haushalten können. Aber das Schwierigste sind sicher unerwartete Kosten, wenn sowieso schon alles auf Kante genäht ist. Waschmaschine kaputt oder so. Man muss also vom Wenigen auch noch was zurücklegen. Dein Blogbeitrag ist da sehr hilfreich. Es gibt doch immer noch irgendeinen Punkt den man angehen kann.
    Viele Grüße
    Heike

    1. Oh ja, Waschmaschine ist ja der Klassiker. Auch andere Sachen gehen ja immer zum falschen Zeitpunkt kaputt. Immer etwas zurücklegen ist leider die einzige Möglichkeit, selbst wenn es nur kleinere Beträge sind – die summieren sich ja mit der Zeit.

  7. Ich wusste die Summe der Armutsgrenze nicht. Für mich sind 1450 Euro viel Geld. Ich denke als Single würde ich locker damit auskommen, aber ich habe, so wie du, ein reduziertes Konsumverhalten. Hilfreich ist auch wirklich das gute alte Haushaltsbuch. Vor 25 Jahren habe ich angefangen alles aufzuschreiben was ich ausgebe, auch aus dem Grund das ich dachte : wo ist nur das Geld geblieben. Da ist mir aufgefallen wieviel kleine Summen immer so weggehen und wie schnell eine große Summe daraus entsteht wenn ich es zusammen rechne. Grade in dieser Zeit wo doch so vieles immer teurer wird, ist es gut sich das schriftlich vor Augen zu führen, um auch gezielt Sparmaßnahmen treffen zu können. Vielen Dank für deine Offenheit bezüglich deiner Finanzen, finde ich nicht selbstverständlich. Liebe Grüße

    1. Es kommt sicherlich drauf an, wie hoch die Lebenshaltungskosten, insb. Wohnen ist. Hier bei uns sind z.B. die Mieten auch stark gestiegen, aber das ist noch weit entfernt von den Mieten im München, Berlin oder Hamburg. Selbst im Rheinland ist es noch deutlich teurer. Diese Gegenden könnte ich mir kaum leisten.
      Haushaltsbuch ist wirklich eine gute Sache, komplett egal, wie man das Buch führt. Ob Papier, Tabellenkalkulation oder App – Hauptsache eine Übersicht, wo das Geld bleibt.

      1. Wer Nudeln bis zu Garzeit kocht, hat die Kontrolle über seine Stromrechnung verloren. 👿
        Das Wasser wird aufgekocht, die Nudeln kommen hinein, wieder aufkochen lassen, umrühren und dann Platte ausschalten.
        Die Garzeit verlängert sich um 2 Minuten, also z.b. von 8 auf 10 Minuten. Eine Nudel rausfischen und testen. Falls zu hart 1 bis 2 länger im Topf lassen.
        Da läuft dann auch nichts über und man muss nicht daneben stehen. Einmal umrühren nach 4 bis 5 Minuten ist empfehlenswert.
        Dass der Deckel die ganze Zeit dicht auf dem Topf bleibt und die Wassermenge sparsam zur Nudelmenge ( und nicht zur Topfgröße ) passen sollte, muss eigentlich nicht extra erwähnt werden. Nudeln werden nicht abgeschreckt und es gehört auch kein Öl ins Kochwasser ( sondern Salz ).

  8. Danke für Deine offene Aufstellung. Ich war beim Auflösen der Wohnung meiner Schwiegermutter für den Weg ins Heim samt den Verträgen überrascht, wie hoch bei ihr einige Kosten waren (hatte sich vor Jahren ein anderes Familienmitglied mit befasst und dann niemand mehr). Am krassesten war der uralte Handyvertrag. Den habe ich zum Glück sofort ändern können.

    Meine laufenden Kosten sind teils gering, teils hoch – das meiste davon liegt in meiner Wahl und ich könnte es reduzieren, wenn ich müsste. Als nächstes steht hier die Abschaffung eines Autos an, das zwar geringe laufende Kosten hat, für die wenige Nutzung aber dennoch zu teuer ist. Da ist es billiger, zur Not mal ein Taxi zu nehmen.

    Viele Grüße
    Ines

    1. So lange eine Wahlmöglichkeit besteht, ohne in irgendeinen Engpass zu geraten, ist das ja auch gut.
      Falls die Autoabschaffung klappt, ist das natürlich eine große Entlastung. Die Möglichkeit hat ja nicht jeder, z.B. wer in sehr abgelegenen Gegenden wohnt. Ich habe mir das damals auch gesagt: Zur Not nehme ich ein Taxi. Beruhigt die Nerven und üblicherweise braucht man es eh nicht.

      1. Hmm, ohne Auto kann das Leben seine Tücken haben. gestern im tv: die Stadt Jena muss sparen. 500.000 weniger soll der ÖPNV kosten. Folge: zwei Buslinien fallen weg. Und die Stadt steht wirtschaftlich eigentlich nicht mal schlecht da! Wie ist es dann erst in strukturschächeren Städten/ Regionen?

        1. Es gibt Gegenden, da läufts einfach nicht ohne Auto. Leider.
          Ich rechne Wohnen und Transport immer als einen Posten. Es gibt strukturschwache Gegenden, wo man bestimmt auch heute noch günstig wohnen kann, aber man braucht ein Auto. Umgekehrt: Stadt ist oft teurer, aber es geht dort meistens gut mit ÖPNV.

  9. Da bräuchte ich ein Taxi zum Geldautomaten. 🙂 Bleibe lieber beim teuersten Girokonto Deutschlands. Hab schon dubiose Geschichten bei den Billiganbietern gehört.

    Mich ärgert Aldi Talk. Muss alle 3 Monate 5 Euro aufladen. Ist nur mein Notgroschen. Dazu Roouter 45 Euro. 5 Fedtbetz Flat. Aber ohne will ich nicht. Ist mir zu kompliziert was umzustellen und mitzudenken. Dafür gab ich keine Fahrkosten. Nur Taxi 1x/Jahr.

    Haftoflicht 3 Euro. Hausrat 3 Euro. Strom 37 Euro. Stoffhund. Echten kann ich mir nicht leisten.

    Glutenfrei Histaminarm. Das ist teuer bei mir. Wenn ich da die normalen Preise sehe. Ich spare nicht am Essen.

    Auf Urlaub verzichte ich gerne. Hab ich zuhause.

    Ich hab weing Rein Raus. Bin möbelsicher geworden. Kaufe selten was Überflüssiges an Dingen.

      1. Da lockt auch wieder Aldi Talk. Ich hab keine Nerven bei den anderen Kleingedrucktes zu studieren. Meine Tochter fiel auch auf so Stromwechselgedöns rein. Wo man am Ende nur draufzahlt.

  10. Danke für deinen Bericht!

    Ich verfolge sehr interessiert diese Berichte, merke wie mir grade mit den „normalen“ Fixkosten (Strom, Heizung, Telefon, Versicherung) das Geld nur so durch die Finger rinnt…
    Danke für den Hinweis Rundfunkbeitrag, kannte ich noch nicht.

    1. Ich habe oben nochmal ein paar entsprechende Adressen verlinkt. Ich bemerke es derzeit natürlich auch, wie schnell die Kosten in die Höhe gehen können, wie schnell man in Fallen geraten kann, etc. – was ein Grund war, das hier auch nochmal zu thematisieren.

  11. Ich kenne von ein paar Rentner die Ausgaben, die ich hier mal auflisten will, um zu zeigen wie schnell die Fixkosten steigen, wenn man kein Sparfuchs ist. Festnetzanschluss 40 bis 42 Euro. Fernsehanschluss 20 Euro. Für viele ist Fernsehen eine der kleinen Alltagsfreuden. Hausrat und Haftpflicht sind schnell mal doppelt so teuer wie bei dir. Vielen fällt es schwer sich durch den Dschungel der Anbieter zu kämpfen. Manche haben eine Rechtsschutzversicherung. Die sind richtig teuer. Manchmal gibt es auch wirklich unsinnige Verträge wie eine Mitgliedschaft in einem Automobilclub, obwohl es kein Auto mehr gibt. Oder eine Unfallversicherung, die bei einem Rentner weniger sinnvoll ist, als bei einem Berufstätigen. Das der Rundfunkbeitrag auf Antrag erlassen wird, ist vielen gar nicht bekannt. Da braucht es gar nicht viele Sachen, um die Kosten in die Höhe zu treiben.

    1. Deine Beispiele erklären mir dann doch einiges. 60€ für TV, Internet und Smartphone statt 15€ ist eine Hausnummer – zumindestens bei einem Single-Haushalt. Bei Versicherungen scheint es auch häufig so zu sein, dass man den Vertreter persönlich kennt, der so nett ist und sich gut auskennt…
      Irgendwie sogar alles nachvollziehbar für mich, aber es summiert sich, wird gerade bei eher kleinen Einkommen super teuer und dann fehlt das Geld an anderen Stellen.
      Eine Falle ist sicher auch, sich medizinische Leistungen oder Medikamente aufdrängen zu lassen, die die Krankenversicherung nicht bezahlt.

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